Wider den Populismus: "Wählt einfach"

21.9.2018, 16:23 Uhr

Wenn Ulla Dietzel, 2. Bürgermeisterin der Stadt Hilpoltstein, über "WÄHLT EINFACH" spricht, dann tut sie das mit ziemlich viel Leidenschaft: "Unser Land geht uns alle an", sagt sie. Und: "Wir müssen schauen, dass sich die Regierung bildet, die unsere Interessen vertritt. Man darf das Feld nicht den Populisten überlassen." Es sind politische Sätze. Sätze, die man nicht zum ersten Mal hört. Doch für Ulla Dietzel sollen es keine leeren Floskeln bleiben.

Dietzel und ihre Mitorganisatoren von Regens Wagner, den Rummelsberger Einrichtungen, der Lebenshilfe und der Stadt Hilpoltstein, wollen Menschen dafür gewinnen, sich politisch zu interessieren und zu engagieren – und versprechen sich deshalb einiges von ihrer Veranstaltung. "Das ist ein riesiger Aufwand. Umsonst macht man das nicht einfach so", sagt Dietzel.

Erstmals Ü 18-Wahllokal

Wie tickt eigentlich die neue politische Generation? Unter anderem das wollen die Organisatoren in Erfahrung bringen. Erstmals wird es deshalb in diesem Jahr ein Jugend-Wahllokal mit einer Ü 18-Wahl und ein Schwarzes Brett mit Forderungen und Wünschen an die zukünftige Regierung geben.

Man wolle mit der Ü18-Wahl ein Zeichen setzen, den Jugendlichen vermitteln, dass sie ernst genommen werden als politische Bürger. "Das war mir ein persönliches Anliegen", sagt Dietzel.

Im Hof der Residenz wird mit den zur Wahl stehenden Spitzenkandidaten in "Der Straße der Demokratie" verständlich über politische Fragen geredet. Die Direktkandidaten der Parteien werden sich in drei Diskussionsrunden den Fragen stellen und sich an ihren Wahl-Ständen vorstellen. "Ich hoffe, dass sehr viele Jugendliche kommen und die Politiker einfach ansprechen und ganz locker mit ihnen ins Gespräch kommen", sagt Dietzel.

Das erhoffen sich auch die Mitorganisatoren Franziska Schneider und Jessica Kitzan vom Case-Management der Rummelsberger Diakonie sowie Melanie Antretter und Jana Schmidt vom Jugendreferat. Es sind also unterschiedliche Akteure mit im Boot, schließlich soll es auch eine Inklusionsveranstaltung werden. "Aber mit umgekehrter Inklusion", so die Frauen. Der Fokus solle nicht auf den Menschen mit Behinderung liegen, es sei vielmehr eine Veranstaltung für alle. Ob Jugendliche, Senioren, oder Menschen mit Behinderung. Doch Themen, wie beispielsweise bezahlbarer Wohnraum würden eben auch gerade Menschen mit Behinderung betreffen. Auch deshalb sei es wichtig, dass man die Veranstaltung inklusiv anbiete, so Franziska Schneider von den Rummelsbergern.

Ein ganz wichtiger Punkt ist für die Organisatorinnen auch die Ermittlung von Fragen an die Landtagskandidaten für die Diskussionsrunde. Und zwar vorab. Eine wird von den Menschen mit Behinderung kommen, eine von den Jugendlichen und eine soll aus der restlichen Bevölkerung ermittelt werden.

ZSie sind also gefragt: Womit wollten Sie die Landtagskandidaten schon immer mal löchern? Senden Sie uns Ihre Frage an rhv-redaktion@pressenetz.de oder schriftlich an: Hilpoltsteiner Zeitung, Marktstraße 7, 91161 Hilpoltstein.

Keine Kommentare