Roth: "Familienpatenschaft" geht in die zweite Runde

16.9.2014, 17:20 Uhr
Roth:

© Foto: lra

Susanne Loth mit der zweijährigen Tochter und dem siebenjährigen Sohn ist geradezu typisch für die Frauen, die bei Nina Schöppner Rat suchen. Mit ihrem Partner ist sie über einige hunderte Kilometer aus ihrer eigentlichen Heimat nach Georgensgmünd gezogen. Oma oder Opa in erreichbarer Nähe? Mal ein mütterlicher Rat hier, ein hilfreicher Alltagstipp dort – Fehlanzeige!

Auf der anderen Seite gibt es Männer und Frauen wie Marion Link. Die 47-jährige Spalterin steht, wie es so schön heißt, mitten im Leben; mit einem Teilzeitjob als Arzthelferin, der ihr Spaß macht; einem intakten Familienleben. „Aber ich war auf der Suche, wie ich mich für andere engagieren kann; gerne mit Kindern und zeitlich überschaubar“, blickt sie zurück.“

Als sie von dem Familienpaten-Projekt hörte, war sie eine von sieben Frauen und einem Mann, die sich im Herbst 2013 auf einen ersten Aufruf von KoKi-Frau Nina Schöppner meldete, um sich für ihren Einsatz als Familienpaten vorzubereiten.

An sechs Tagen bietet Cornelia Terassa im Vorfeld eine Schulung an. Themen dabei sind unter anderem Möglichkeiten und Grenzen der Hilfestellung, Gesprächsführung, der Umgang in schwierigen Situationen mit der Familie, interkulturelle Fragen und „Kindeswohlgefährdung“. „Schließlich wollen wir die Paten und Patinnen mit einem gewissen Handwerkszeug ausrüsten, weil sie ja in Familien gehen, die in einer schwierigen Situation sind“, so Cornelia Terassa. Vor diesem Hintergrund sei es für die Paten fast genauso wichtig, dass sie sich auch heute noch regelmäßig zum Erfahrungsaustausch treffen.

Tatsächlich sei das, was bei diesen Treffen besprochen und diskutiert werde, im fremden Familienalltag hilfreich, so Marion Link. „Abgesehen davon sind wir mittlerweile eine richtig eingeschworene Gemeinschaft, in der wir Paten uns alle wirklich wohlfühlen.“ Auch dieser Aspekt ihres neuen ehrenamtlichen Engagements sieht die Spalterin als „Bereicherung“ an.

Im Februar hatte sie ihr „Patenamt“ bei Susanne Loth angetreten. Seitdem trifft sich die Spalterin so gut wie jeden Donnerstagvormittag mit der jungen Mutter und ihren beiden Kindern. „Anfangs war es ein vorsichtiges Herantasten. Vieles von dem, was ich hier mitbekomme, habe ich persönlich so nicht erlebt. Und natürlich auch umgekehrt“, erzählt die 47-Jährige. Mittlerweile haben Vorsicht und Unsicherheit Platz gemacht für ein herzliches Miteinander. Trotz aller Unterschiedlichkeiten. Beide Frauen sind sich einig: „Man muss einfach offen sein für den anderen. Dann klappt’s.“

Aber: Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer junger Familien, denen ein wohlmeinender Pate, eine offene Patin an der Seite guttun würde. Vor allem im südlichen Landkreis hoffen Nina Schöppner und Cornela Terassa auf Männer und Frauen, die dieses etwas andere Patenamt gerne übernehmen würden.

Neue Mitstreiter gesucht

Aus diesem Grund geht das Familienpaten-Projekt in die zweite Runde. Auftakt dazu ist ein unverbindlicher Informationsabend am Mittwoch, 24. September, 19.30 Uhr, in der Erziehungsberatungsstelle Roth, Münchener Straße 33, in den Räumen der Erziehungsberatungsstelle; um Anmeldung unter Telefon (0 91 22) 92 56-3 32 wird gebeten.

Der Info-Abend ist für das Engagement als Familienpate keine Pflicht. Wer sich darüber hinaus für die ehrenamtliche Aufgabe als „Familienpate“ interessiert und sich vorstellen kann, eine Familie an ein bis zwei Tagen pro Woche für bis zu zwei Stunden in einem begrenzten Zeitraum bei konkret abgesprochenen Aufgaben zu unterstützen, kann sich ab sofort informieren und melden bei: Cornelia Terassa, Telefon (0 91 22) 92 56-3 32; E-Mail: cornelia.terassa.diakoniesc@elkb.de; Infos auch im Landratsamt bei der KoKi-Stelle, Nina Schöppner, Telefon (0 91 71) 81-14 81, E-Mail: nina.schoeppner@landratsamtroth.de

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