Wie Gott und das Training sie schufen

7.8.2010, 00:00 Uhr
Wie Gott und das Training sie schufen

© Stefanie Kuhnlein

Heidi Jesberger aus Eckersmühlen lässt nach einem erfrischenden Bad im See die langen blonden Haare fliegen; Rebecca Robisch aus Pfaffenhofen sitzt noch etwas verschlafen auf ihrem Bett, während im Hintergrund schon das Rennrad wartet; die mittlerweile in Barcelona lebende Imke Schiersch von der HDI TSG 08 Roth räkelt sich verträumt am Strand, während es sich ihre Vereinskameradin Christine Waitz am Abend nach dem Rennen mit ihrem Pokal vor dem Kamin gemütlich macht.

Die zwölf Motive des Kalenders „Tri-Aktlon 2011“ sollen den typischen Tagesablauf einer Triathletin skizzieren und dabei den Ausdauerdreikampf aus seinem Schattendasein herausholen. Im Gegensatz zum Triathlon-Landkreis Roth ist dieser Sport in anderen Regionen kaum von öffentlichem Interesse, und da will der gelernte Marketingberater Michael Krell, in seiner Freizeit selbst als Triathlet in der 2. Bundesliga aktiv, nun ein wenig gegensteuern.

„Wir wollen damit natürlich Aufmerksamkeit erzeugen. Die Ästhetik der Mädels bietet sich ja an dafür“, erklärt der 29-Jährige, der vor einigen Jahren bei seinem Studium in Bamberg ein ähnliches Projekt realisiert hatte. Aus Protest gegen die Studiengebühren zogen sich da Studentinnen für einen Kalender aus, und innerhalb kürzester Zeit waren die 3000 Exemplare ausverkauft.

Für den Tri-Aktlon-Kalender arbeitete Krell mit der Kronacher Fotografin Stefanie Kuhnlein zusammen, vor deren Kamera die sportlichen Amateurmodels schnell ihre Hemmungen verloren. Heidi Jesberger zum Beispiel hatte Bedenken, die sich angesichts der ästhetisch umgesetzten Bildideen jedoch schnell zerstreuten. Zudem durften die Triathletinnen mitentscheiden, wie freizügig die Fotos werden dürfen und welches Motiv für den Kalender infrage kommt.

Von den Ergebnissen waren dann alle zwölf Kalendermädchen überaus angetan: „Ich denke schon, dass wir uns sehen lassen können“, sagt Rebecca Robisch und freut sich über die stillvollen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die in der Familie und im Freundeskreis auf Begeisterung stießen. Freilich hatte sich die 22-jährige Sportsoldation erst mal mit ihrem Freund Steffen Justus, ebenfalls Mitglied des deutschen Triathlon-Nationalkaders, beraten, bevor sie zustimmte. Der freut sich ebenfalls auf den Kalender, der ab September bestellt werden kann. Ein Teil des Erlöses fließt übrigens an ein Sporttherapie-Projekt für behinderte und straffällig gewordene Kinder.www.tri-aktlon.de