Wie kommt Hilpoltstein an einen S-Bahn-Anschluss?

1.12.2017, 06:00 Uhr
Wie kommt Hilpoltstein an einen S-Bahn-Anschluss?

© Foto: Scherbel

Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Elektrobus geht es zum Bahnhof. Dort steigt man dann in die S-Bahn und fährt ins Büro, ins Theater oder zum Einkaufen in die große Stadt: In Zukunft, da ist sich Ulla Dietzel sicher, "wird die Bahn auf der Schiene das Massentransportmittel sein". Auch in der jüngsten Sitzung des Arbeitskreises Verkehr ging es daher erneut um die Frage, wie man es schafft, dass die S-Bahn nicht in Roth endet, sondern die zehn Kilometer weiter bis nach Hilpoltstein fährt.

Mit vereinten Kräften zum Beispiel. "Wenn wir weiterkommen wollen, ist es notwendig, dass Roth und Hilpoltstein eine Gruppe bilden", erklärte AK-Sprecherin Ulla Dietzel in der Sitzung. Diese Gruppe soll "S-Bahn 2030" heißen, weil wie berichtet im Jahr 2030 der Verkehrsvertrag für die Gredl ausläuft und danach die S-Bahn rollen soll.

Außerdem mit Ideen. Eine davon ist, nicht mehr so sehr aufs Auto zu setzen. Soll heißen: "Wir werden nicht hunderte Parkplätze schaffen, damit jeder alleine in seinem Auto zum Bahnhof fährt und dann dort den ganzen Tag kostenlos parkt", versicherte Dietzel. Die Hilpoltsteiner zum Beispiel könnten sehr gut zu Fuß zum Bahnhof kommen oder das Fahrrad nehmen. Daher soll lieber an einen großen Fahrrad-Abstellplatz gedacht werden. Und für alle, die aus den umliegenden Orten kommen, müsste die Busanbindung optimiert werden.

Ganz generell will Hilpoltstein eine zertifizierte "fahrradfreundliche Kommune" werden. Wie berichtet, hatten sich vor zwei Wochen Bürger und Planer gemeinsam mit dem Radwegebeauftragten Helmut Neuweg in der "Bürgerwerkstatt" an einen Tisch gesetzt und über das innerstädtische Radwegenetz diskutiert. Bei diesem Treffen war auch davon die Rede, doch bitte Einbahnstraßen für Radfahrer auch in der Gegenrichtung freizugeben. Diesen Vorschlag griff Ulla Dietzel nun in der AK-Sitzung noch mal auf. Die Marktstraße zum Beispiel, so Dietzel, könnte so ein Schild erhalten.

Keine Reaktionen

Doch Neuweg, der ebenfalls an der AK-Sitzung teilgenommen hatte, wollte vor weiteren Diskussionen erst mal abwarten, welches Radwege-Konzept die Planer nach dem gemeinsamen Treffen vorlegen. Bei der Erarbeitung dieses Konzeptes sollten übrigens auch all die Mängel und Vorschläge berücksichtigt werden, die die Hilpoltsteiner selbst an die Planer loswerden wollten. Doch der entsprechende Aufruf ist bislang verpufft: Nicht eine einzige Mail sei bislang bei ihr eingegangen, musste Bauamts-Mitarbeiterin Sandra Waldmüller zugeben.

Im Zuge dieser Diskussionen kam in der Sitzung außerdem noch ein ganz anderes Problem zur Sprache: Was tun, wenn die Radler in der Stadt unterwegs sind und die Straßenverkehrsordnung samt Straßenschildern und erlaubten Geschwindigkeiten nicht kennen? "Aufklären", war die einhellige Meinung der AK-Mitglieder. Ulla Dietzel will dem Stadtrat daher vorschlagen, in Zusammenarbeit mit der Polizei besonders gefährliche Stellen im Auge zu behalten und Radfahrer anzusprechen, wenn am Rad kein Licht brennt oder sie auf der falschen Seite unterwegs sind.

Straße bekommt Namen

Endlich einen Namen bekommen soll die "Straße ohne Namen", die parallel zur Heidecker Straße verläuft und in die Jahnstraße mündet. Weil genau an der Ecke Vincenz Walter seine Autowerkstatt hatte, sollte die Straße "Vincenz-Walter-Straße" heißen, schlugen die Mitglieder des Arbeitskreises vor. Eine Einbahnstraße sollte sie aber nicht werden, waren sich alle einig. Dann nämlich würden die Autofahrer nur auf die benachbarte Holzgartenstraße ausweichen. .

Kurz diskutiert wurde auch über die Frage, warum der "Fuhrweg" gesperrt wurde. Nun könnten nämlich die Parkplätze in der Straße nicht mehr ordentlich angefahren werden.

Dies verneinte Ulla Dietzel zwar und verwies darauf, dass man am Ende der Straße wenden und dann die Parkplätze anfahren könnte. Sie erinnerte daran, dass die Verkehrssituation an dieser Stelle vorher sehr gefährlich gewesen sei. Dennoch sei die Sperrung erst mal nur vorübergehend. Und vielleicht "bewerten wir in einem Jahr die Situation ganz anders".

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