Wie Wünsche in Wallesau Wirklichkeit werden

12.12.2018, 06:00 Uhr
Wie Wünsche in Wallesau Wirklichkeit werden

© Foto: Alina Braun

In Wallesau wird sich so einiges ändern, das steht schon seit 2009 fest: Neben der Flurbereinigung wird der Wunsch von einer Dorferneuerung verwirklicht. Vor neun Jahren wurden die ersten Ideen in einem Grundseminar zur "Dorferneuerung und Flurneuordnung" in Klosterlangheim gesammelt. Daraus bildeten sich die beiden Arbeitskreise Dorf und Flur, unterstützt vom Amt für ländliche Entwicklung, die sich regelmäßig in Sitzungen treffen und beraten.

"Wenn es anfänglich Gegenstimmen gegeben hätte, dann hätten wir alles anders gemacht", so Udo Wehrmann, Ortssprecher von Wallesau. Doch die gab es nicht, im Gegenteil: Die Wallesauer Bewohner packten mit an, sobald feststand, dass ein Dorfplatz mit einem Gemeinschaftshaus, einer Gemeinschaftshalle und einer Fahrzeughalle für die Feuerwehr entstehen wird.

Mehr als 4000 Stunden haben die Wallesauer Bürger mittlerweile von ihrer Freizeit geopfert, um das Dorfprojekt umzusetzen, berichtet Wehrmann stolz vom Engagement der Einwohner. "Da bleibt die Arbeit zu Hause aber auch mal liegen."

Auch das Kriegerdenkmal soll eine Änderung erfahren. Bislang ist es zur Straße hin ausgerichtet, jetzt soll es so gedreht werden, dass man künftig anlässlich des Volkstrauertags nicht mehr auf der Straße stehen muss, sondern sich auf dem Dorfplatz versammeln kann.

Mittlerweile ist die Gemeinschaftsscheune, in der bereits erste Maschinen gelagert werden, weitgehend fertig. Das gesamte Dorf soll seinen ländlichen Charakter beibehalten und im fränkischen Stil bleiben.

So auch das sanierte Gebäude, das als Gemeinschaftshaus für gesellige Veranstaltungen dienen wird. Es wurde bereits entkernt, die Elektriker sind aktuell am Werk. Zudem wurde es komplett barrierefrei konzipiert, inklusive Behindertenparkplatz und -WC. Pünktlich zur Kirchweih im Frühjahr 2019 soll es endgültig fertig sein.

Um die Attraktivität für junge Familien in Wallesau zu steigern, soll ein Spiel- und Bolzplatz errichtet werden sowie ein neues Bushäuschen für die Schulkinder.

Im Zuge der Flurbereinigung, die der Auslöser für die Idee des Dorfplatzes war, werden Verkehrsinseln zu einer beruhigten Verkehrsführung beitragen. Außerdem werden Straßen neu geteert, Gehwege gebaut beziehungsweise abgeflacht und mehrere kleine landwirtschaftliche Flächen zwecks Verpachtung zu einer großen zusammengefügt.

Obwohl die meisten Bewohner großes Engagement beweisen, gab es hin und wieder Kritik bezüglich der Kosten. Insgesamt wird das gesamte Projekt zwei Millionen Euro in Anspruch nehmen, die Hälfte davon allein für das Gemeinschaftshaus.

Zudem treffen die Beteiligten immer wieder auf Hürden, die den Arbeitsprozess verlangsamen, beispielsweise wurden "schützenswerte Gräser" auf einer Wiese gefunden, die eigentlich bebaut werden sollte. "Wir hoffen trotzdem, 2024 mit den Arbeiten fertig zu sein", so Wehrmann. "Das Dorf lebt und soll bis dahin weiter ausgebaut werden."

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