Winterdienste im Landkreis Roth sind gerüstet

11.11.2017, 14:00 Uhr
Winterdienste im Landkreis Roth sind gerüstet

© Foto: Bodendörfer

Aufgrund der niedrigen Nachttemperaturen könnten Straßen bereits stellenweise gefrieren. Deshalb schickt der Landkreis, zu dem die Bauhöfe Abenberg und Hilpoltstein gehören, bereits seit Samstagfrüh, 3 Uhr, seinen Schaudienst auf die Strecke. Mit VW-Transportern, die bis zu 300 Kilogramm Salz laden können, waren die Winterdienstmelder dann unterwegs, um an den neuralgischen Punkten wie Flussniederungen, beispielsweise an der Rezat bei Georgensgmünd, an Brücken und Durchlässen sowie Waldschneisen zu schauen, ob es glatt ist, um dann enstprechend die Gemeinden und die eigenen Mitarbeiter zu informieren. Kleinere glatte Stellen kann der Melder dann gleich direkt bestreuen, erklärt Oberstraßenmeister Josef Finweg, der für die beiden Kreisbauhöfe zuständig ist.

"Wir sind vorbereitet", sagt Finweg. Soll heißen, die beiden Salzlager in Hipoltstein und Abenberg sind mit zirka 1500 Tonnen Streusalz gefüllt. Zwei Lkw und drei Unimogs stehen bereit, drei weitere Fahrzeuge werden für den Winter von diversen Firmen samt Fahrer angemietet. Den technischen Aufbau stellt der Landkreis zur Verfügung.

Auch die Streukästen sowie Glättewarnschilder sind bereits aufgestellt. "Außerdem müssen Schächte an Gräben markiert werden, die bei hohem Schnee kaum mehr zu finden sind", erklärt Finweg. Bei Schneeschmelze müssten diese freigeräumt werden, damit das Wasser abfließen kann.

Was noch fehlt, sind die Schneefangzäune an Stellen, wo Schneeverwehungen drohen, beispielsweise auf den Höhen um Spalt und auf der Jura-Hochfläche bei Thalmässing und Greding. "Dafür warten wir eine Frostnacht ab, momentan ist der Boden für diese Arbeit zu aufgeweicht", meint Finweg.

228 Kilometer zu betreuen

Die beiden Kreisbauhöfe sind für rund 228 Kilometer Kreisstraßen zuständig. Grob gesagt betreut Abenberg den Bereich von Rohr bis Spalt westlich der Bundesstraße 2 und Hilpoltstein östlich davon. An manchen Stellen fahren die Räumfahrzeuge auch über Landkreisgrenzen hinweg, weil es direkt an der Grenze keine Wendemöglichkeit gibt. Das Ganze gilt dann an anderen Stellen auch für Räumfahrzeuge aus den Nachbarlandkreisen.

Seit 1989 arbeitet Finweg beim Landkreis Roth im Straßendienst. Seitdem habe es vor allem bei der Technik viele Veränderungen gegeben. Früher sei ein Salz-Sand-Gemisch gestreut worden. Mittlerweile komme überwiegend ein Feuchtsalzgemisch aus Sole und Salz zum Einsatz (FS 30), das besser an der Straße haftet und nicht gleich wieder, wie Trockensalz zum Beispiel, vom Fahrtwind der Autos verweht wird. Die modernen Räumfahrzeuge sind so ausgestattet, dass der Fahrer selbst dosieren kann, wie viel Salz und wie viel Sole zum Einsatz kommt.

Auf 100 Prozent Feuchtsalz (FS100), auch Sole genannt, setzt die Straßenmeisterei Hilpoltstein vor allem an den viel befahrenen Staats- und Bundesstraßen wie der B 2 und den Verbindungen von Allersberg nach Roth sowie von Hilpoltstein nach Roth. FS 100 wird auch nicht mehr gestreut, sondern gesprüht und hat sich vor allem bei Reifglätte und überfrierender Nässe bewährt. Bei Schneefall ist dann wieder FS 30 besser mit dem hohen Trockensalzanteil.

Anders als bei den Kreisbauhöfen beginnt die Straßenmeisterei Hilpoltstein ihren Winterdienst erst in der Nacht zu Montag. "Mit der Frühschicht am Montag um halb zwei fangen wir an", erklärt der Leiter der Straßenmeisterei, Ambrosius Brandl. Die Hilpoltsteiner Straßenmeisterei ist für zirka 240 Kilometer Staats- und Bundesstraßen im südlichen Landkreis Roth zuständig. Salzlager gibt es in Hilpoltstein, Roth und Thalmässing.

Vier eigene und vier Fremdfahrzeuge sind dabei im Dreischichtbetrieb fast rund um die Uhr im Einsatz. Von 1.30 bis 7 Uhr, von 7 bis 15.45 Uhr und danach bis 24 Uhr. Sollte aber eine prekäre Witterungssituation wie Eisregen oder Dauerschneefall eintreten, würden die Straßen rund um die Uhr betreut. Kreisstraßen müssen nicht rund um die Uhr von Schnee und Eis befreit werden. Normal werde im Zweischichtbetrieb von 6 bis 20 Uhr gearbeitet, in Ausnahmefällen von 4 bis 22 Uhr.

Noch nie stecken geblieben

Sowohl Brandl auch als Finweg, die schon seit Jahrzehnten im Winterdienst tätig sind, können bestätigen, dass die Räumfahrzeuge noch nie stecken geblieben sind. Lediglich ein großer Lkw der Straßenmeisterei sei vor vielen Jahren mal auf einer schmalen Straße auf dem weichen Bankett in den Graben gerutscht.

In diesem Zusammenhang bittet Philipp Erlbacher vom Kreisbauhof in Hilpoltstein die Verkehrsteilnehmer um Verständnis und Rücksichtnahme für den Räumdienst. Oberstraßenmeister Josef Finweg appelliert ebenfalls an die Vernunft der Autofahrer. Man müsse sich jetzt auch wenn die Straßen "schwarz" sind auf Rutschpartien einstellen und die Geschwindigkeit dementsprechend reduzieren, auch wenn die Straße vermeintlich trocken ausschaut. Das gelte vor allem für Waldschneisen, Brücken, Kurven. Aber das habe ja jeder in der Fahrschule gelernt...

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