Rund 800 Gemeinden in Bayern haben keinen Supermarkt

19.2.2019, 17:19 Uhr
Joghurt, Wurst, Gemüse und Co.: Wer einkaufen will, muss in vielen ländlichen Regionen einige Kilometer bis zum nächsten Supermarkt zurücklegen.

© Oliver Berg/dpa Joghurt, Wurst, Gemüse und Co.: Wer einkaufen will, muss in vielen ländlichen Regionen einige Kilometer bis zum nächsten Supermarkt zurücklegen.

Fast 800 Gemeinden in Bayern haben laut dem bayerischen Wirtschaftsministerium keinen Supermarkt mehr. Angesichts der Entwicklungen sind diese Zahlen kaum verwunderlich: Laut dem Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels ist die Anzahl der kleinen Lebensmittelgeschäfte (bis 400 Quadratmeter Verkaufsfläche) bundesweit im Vergleich zum Jahr 2007 um fast 42 Prozent gesunken.

Zum Vergleich: Die Zahl der Supermärkte (400 bis 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche) stieg im selben Zeitraum um fast 13 Prozent an; die Zahl der Discounter um 3,5 Prozent. Damit gab es 2017 bundesweit über 12.000 Supermärkte, über 15.100 Discounter und nur noch 8650 kleine Lebensmittelgeschäfte.


Wie Dorfläden in Franken gegen die Discounter kämpfen


Das schlägt sich natürlich auch im Gesamtumsatz des Lebensmitteleinzelhandels nieder: kleine Geschäfte erwirtschafteten 2017 nur noch drei Prozent des Gesamtumsatzes, Supermärkte dagegen über 39 und Discounter 46 Prozent. Hinzu kommen Selbstbedienungs-Warenhäuser (über 5000 Quadratmeter Verkaufsfläche) mit zwölf Prozent.

Doch es gibt auch eine gegensätzliche Entwicklung: Rund 300 Dorfläden-Bürgergesellschaften soll es laut Gründungsberater Wolfgang Gröll in Deutschland geben; 179 davon allein in Bayern.  Die Verteilung auf die Regierungsbezirke ist laut Gröll wie folgt: In Schwaben gibt es 47 Dorfläden, in Oberbayern 43, in Unterfranken 25 und in Oberfranken 20. In Niederbayern und Mittelfranken sind es jeweils 16, und die Oberpfalz verfügt aktuell über zwölf Dorfläden. 

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