School's out for summer! Ferienbeginn in Bayern

29.7.2014, 12:47 Uhr
School's out for summer! Ferienbeginn in Bayern

© dpa

Für 1,54 Millionen Schüler hat mit dem Start in die Sommerferien die schönste Jahreszeit begonnen. Zum Ferienbeginn waren sich ausnahmsweise auch Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) und der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) einmal einig: Leistungsdruck soll in den Ferien passé sein, die Eltern sollen ihren Kindern eine echte Erholungspause gönnen.

Das Wetter allerdings war in vielen Teilen Bayerns nicht für den sofortigen Sturm auf den Badesee geeignet. Ein Tief über den Alpen brachte im Süden und in der Mitte des Freistaats niedrigere Temperaturen, Wolken und Schauer mit sich.

Der von vielen Seiten zu hörende Ratschlag für Kinder mit schlechten Noten: Erst einmal abschalten. „Wenn das Zeugnis mal nicht so gut ist, kann ich den Schülern nur raten, das Ganze ein bisschen sacken zu lassen, Abstand zu gewinnen und anschließend in Ruhe zu analysieren“, riet Spaenle. „Überreaktionen aus dem Moment heraus wären die falsche Reaktion.“ Der BLLV empfiehlt eine Erholungszeit von mindestens drei bis vier Wochen.

Also, Noten und Zeugnisse hin oder her, die Sommerferien im Freistaat sind da. Das bedeutet: Raus aus den schnöden vier Wänden und hinein ins Vergnügen. Wir zeigen Ihnen, wo Sie die freien Tage am besten mit der ganzen Familie genießen können.

Belohnung für die Note 1

Normalerweise liegen das Ministerium und der größte bayerische Lehrerverband im Dauerstreit um die richtige Bildungspolitik. Spaenle selbst räumt ein, dass er es in der Oberstufe des Gymnasiums einmal auf einen Fünfer ankommen ließ: „Ich hatte in meiner Schulzeit bis zur Kollegstufe keinen Fünfer. In der 12. oder 13. Klasse hatte ich einmal einen kalkulierten Fünfer in Physik“, sagte der CSU-Politiker. „Ich musste das Fach belegen, die Note floss aber nicht in die Bewertung ein. Mathe und Physik mochte ich am wenigsten, Geschichte war mein Lieblingsfach.“

Besonders guten Schülern winkt am ersten Ferientag eine Belohnung: Wer eine 1 im Zeugnis hat, darf an diesem Mittwoch umsonst Zug fahren, wie das Ministerium mitteilte. Das Angebot gilt für fast alle bayerischen Nahverkehrszüge. Rund 270.000 Schüler haben ihre Zeugnisse bereits erhalten – es handelt sich um 132.000 Absolventen allgemeinbildender Schulen sowie um 138.000 Jugendliche, die eine berufliche Schule abgeschlossen haben.

Nach den Ferien wird sich im neuen Schuljahr 2014/15 der seit Jahren anhaltende Schülerschwund fortsetzen: Im zu Ende gegangenen Schuljahr waren es 1,7 Millionen Schüler, nächsten Jahr seien es noch 1,68 Millionen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Genaue Zahlen zur Entwicklung der Übertrittsquoten an Gymnasium, Realschule und Mittelschule gibt es noch nicht. Der Trend sei jedoch unverändert, sagte die Sprecherin.

Abgesehen von den Zensuren als solchen haben viele berufstätige Eltern ein anderes Problem: fehlende Ferienbetreuung. Viele Horte sind in den Ferien zumindest zeitweise geschlossen. Von Betreuungsengpässen betroffen seien fast 100.000 Kinder in Bayern, kritisierte die stellvertretende SPD-Fraktionschefin Simone Strohmayr unter Verweis auf eine Landtagsanfrage. „Der CSU ist es offenbar vollkommen gleichgültig, ob die Kinder beaufsichtigt werden oder nicht. Kann sich eine Kommune die Betreuung nicht leisten, stehen die Kinder auf der Straße.“ Strohmayr forderte ein Sofortprogramm der Staatsregierung.

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