2,5 Million Euro Energiekosten gespart

10.2.2012, 08:00 Uhr
2,5 Million Euro Energiekosten gespart

© Wilhelm

Zahlen lügen nicht. Rund 2,5 Millionen Euro hat die Stadt Schwabach seit 1998 durch das Contracting mit der Firma Siemens eingespart.

Der Vertrag bezieht sich auf eine ganze Reihe städtischer Gebäude wie Schulen, die Bürgerhäuser, Stadtmuseum, Hallenbad oder Altes DG. Durch neue Heizungen und deren konsequente Überwachung, dem „Controlling“, konnte der Energieverbrauch um rund 20 Prozent gesenkt werden.

Pro Jahr werden rund vier Millionen Kilowattstunden Energie eingespart. Das entspricht dem Verbrauch von rund 480 Haushalten.

Für Bürgermeister Dr. Roland Oeser (Grüne) ist das Energie-Contracting deshalb schlicht „eine Erfolgsgeschichte“, wie der Vorsitzende des Umweltausschusses in der jüngsten Sitzung betonte. Ein Beispiel, wie sich die viel zitierte Spannung zwischen Ökologie und Ökonomie zum beiderseitigen Nutzen auflösen könne.

Wozu aber brauchte man dazu ein „Contracting“, in diesem Fall mit der Firma Siemens? Das hat vor allem drei Gründe.

Erstens wäre die Stadt finanziell gar nicht in der Lage gewesen, neue Heizungsanlagen und deren Regelungstechnik zu finanzieren. „Die Investitionen liegen beim Contractor. Das freut den Stadtkämmerer“, betonte Stadtbaurat Volker Arnold.

Zweitens wurde mit dem Vertrag auch das technische „Knowhow“ eingekauft, um die damals veraltete Heiztechnik auf modernen Stand zu bringen.

Und drittens: Siemens hat Energieeinsparungen nicht nur optimistisch in Aussicht gestellt, sondern garantiert. Diese Einsparungen entlasten nicht nur die Umwelt, sondern sind auch der Schlüssel zur Wirtschaftlichkeit des Contracting. Vor allem vor dem Hintergrund rasant steigender Energiepreise.

Das Geschäftsmodell lautet: „Die Technik, die die Energie einsparen kann, wird finanziert durch die Einsparung, die sie selbst erzielt“, erklärte Dr. Harald Baedeker, der Energiebeauftragte der Stadt Schwabach.

„Hochrentierliches Geschäft“

Der Ingenieur hatte seit 1996 diese neue Form kommunalen Energiemanagements aufgebaut. „Ich darf mich als hochrentierliches Geschäft für die Stadt Schwabach bezeichnen“, sagte er mit Blick auf die siebenstelligen Einsparungen.

Inzwischen hat Baedeker sich bundesweit einen Namen als Contracting-Experte gemacht. Unter anderem hat er auch den Freistaat Bayern beim Contracting etwa für die Staatsbibliothek und die beiden Pinakotheken in München beraten.

Auch im Schwabacher Stadtrat ist man sich dessen Leistung bewusst. „Das waren alles Ihre Vorschläge. Der Erfolg spricht für den Contractor und auch für Sie“, sagte CSU-Fraktionschef Detlef Paul.

„Ohne das Contracting hätten wir die Gebäude nicht auf dem heutigen technischen Stand“, betonte Dr. Gerhard Brunner (SPD).

Dem Dank an Baedeker schlossen sich auch Karin Holluba-Rau (Grüne) und Bruno Humpenöder (FW) an. Wobei Humpenöder einräumte, anfangs zu den Zweiflern gehört zu haben. Doch der damalige OB Hartwig Reimann und der erst kürzlich in Vorruhestand gegangene Umweltreferent Rainer Schmitt-Timmermanns hätten Baedekers Ideen unterstützt und durchgesetzt. Nun sei er froh, damals zugestimmt zu haben.

Und die Zukunft? Im Laufe des Jahres 2012 laufen vier der sechs Contracting-Verträge aus. Sie alle sollen neu ausgeschrieben werden. Und es sollen Verträge für weitere Gebäude geschlossen werden. Harald Baedeker denkt hier zum Beispiel an das Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium oder das Ordnungsrathaus in der Friedrich-Ebert-Straße: „Hier haben wir zwar bereits moderne Heizanlagen. Aber durch das Controlling kann man deren Betrieb optimieren.“

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