219 Schlepper beim 8. Oldtimer-Traktortreffen in Gauchsdorf

26.5.2015, 09:55 Uhr
219 Schlepper beim 8. Oldtimer-Traktortreffen in Gauchsdorf

© Foto: Hess

Damit hatte Organisator Alfred Gärtner nicht gerechnet. So mussten gleich zwei Mal die Formulare für den Traktor-Steckbrief, die es bei der Anmeldung zum 8. Schleppertreffen in Gauchsdorf gab, nachgedruckt werden. „Es sind ein paar mehr als letztes Jahr“, meinte er schließlich.

Deutlich mehr Teilnehmer

Ein paar mehr. Das ist leicht untertrieben, denn voriges Jahr beteiligten sind 174 Schlepper an den Treffen zur Gauchsdorfer Kirchweih.

Diesmal jedenfalls reichte der Holzplatz des Sägewerks, der Grünstreifen neben dem Betriebsgebäude und die Straße zur Alten Schmiede fürs Abstellen der mindestens 30 Jahre alten Schlepper, Bulldogs und Traktoren nicht mehr aus. Die Einweiser hatten alle Hände voll zu tun. So standen letztlich einige der Gefährte ein wenig abseits in der Wiese, am anderen Ufer der Aurach.

Die Marke Eicher war besonders stark vertreten. Die Eicherfreunde Brombachsee hatten elf Schlepper dieser Marke hinter dem Sägegatter geparkt. Elf Stück und doch keine zwei gleichen. Daneben gab es auch einige Raritäten zu bewundern, wie Nordtrak oder den eingangs erwähnten Zetor. Der ist ein tschechisches Produkt und war von der Firma Heidenberger und Sohn in Aurau vertrieben worden. Er war zwar nicht ganz so stark, dafür aber auch nicht ganz so teuer wie die Schlüters und Fendts und Eicher.

Von Fendt standen „Farmer 1“ und „Farmer 2“ einträchtig nebeneinander. Zu sehen gab es auch Schlepper der Marke Bautz, von MAN, Röhr, Hanomag, Bühre, Porsche, Kramer, Ford, McCormick und alles, was des Landwirts Herz noch höher schlagen lässt. Der älteste Traktor war wieder der Landini von Werner Sept aus Rohr, er ist Baujahr 1935, tiptop restauriert und durfte auf einem Anhänger – gezogen von einen Schlepper – anreisen. Die kleinsten Traktoren waren abermals die Holder-Weinberg-Traktoren.

Klein angefangen

Die Zahl 219 ist umso beachtlicher, wenn an bedenkt, dass das Gauchsdorfer Schleppertreffen vor acht Jahren recht klein mit 42 historischen Bulldogs angefangen hat. Den Grundstock legte Alfred Gärtner mit Ehefrau Renate, die drei hervorragend restaurierte Schlepper besitzen. Organisator Alfred Gärtner hält Kontakt zu Vereinen und lädt sie auch immer wieder schriftlich ein.

Jeder Teilnehmer bekommt einen Gutschein für ein Essen und ein Bier. Vielleicht liegt es ja daran, dass es jedes Jahr mehr Teilnehmer werden. Zum Gelingen hat heuer wohl auch das Wetter beigetragen. Der Himmel war bedeckt, und es war nicht gar so brüllend heiß, wie beispielsweise im vergangenen Jahr. Allerdings regnete es auch ein wenig, und zwar pünktlich zu der auf 14 Uhr angesetzten Schlepper-Ausfahrt.

Bei der Teilnehmerzahl ist aber durchaus noch mehr drin, denn immer wieder hörte man in Gesprächen „Wart's ab, bis ich meinen auch mitbringe“, „Ich habe ja meinen gar nicht dabei...“ oder „Ich habe auch noch einen daheim stehen...“

Irgendwie hat es sich verselbständigt, und die vielen Schlepper-Vereine in unserer Gegend tragen jedes Jahre aufs Neue zum Gelingen bei. Starke Abordnungen mit jeweils rund 20 Mitgliedern stellten die Eicherfreunde Brombachsee und auch die Schlepperfreunde Rednitzhembach. Auch die Schlepperfreunde Oberreichenbach nutzten das Oldtimer-Traktortreffen zu einem Pfingstausflug. Die Gauchsdorfer haben zwar keinen eigenen Bulldog-Verein, haben aber gleichfalls einige Schlepper ausgestellt. Vertreten waren ebenfalls wieder der Rohoelzug Wallesau, die Eibacher Bulldoggerer, die Kerwaboum und -madli aus Büchenbach, die Bulldogfreunde Unterrödel/Oberrödel/Tiefenbach und die Pruppacher Bulldogfahrer. Nicht aus dem Pruppach bei Roth, sondern aus dem Pruppach bei Pyrbaum.

Wasser mit der Hand gepumpt

Für Unterhaltung und Abwechslung sorgte wieder die Freiwillige Feuerwehr Rothaurach. Sie hatte eine historische Pumpe von 1914 mitgebracht. Die postierte sie wieder an der Brücke über die Aurach. Vier Mann an den Pumpschwengeln – und schon konnte man erleben, wie früher Löschwasser gepumpt wurde. Die Rothauracher Wehr hatte aber auch ein etwas moderneres Gerät dabei: Eine Motor-Pumpe, Baujahr 1954. Damit ging das Wasserfördern aus der Aurach erheblich leichter vonstatten.

Eigentlich feierten die „Gauerschdorfer“ ja Kirchweih, zwar ohne Kirche, aber mit einem Gottesdienst im Zelt und auch mit Bieranstich durch Bürgermeister Helmut Bauz, Baumaufstellen und Musik.

Zum Feiern bleibt ihnen eigentlich nur der Pfingstsamstag. Am Pfingstsonntag sind „Die Gauerschdorfer“ mit ihren blauen Polohemden nämlich vollauf beschäftigt mit Ausschenken, Abräumen und Torten- und Kuchenverkauf. Der gewaltige Andrang diesmal hat ihnen alles abverlangt.

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