25 Akteure beim Landkreis-Konzert „Junge Künstler musizieren“

13.11.2015, 09:50 Uhr
25 Akteure beim Landkreis-Konzert „Junge Künstler musizieren“

© Foto: Klier

Vor 32 Jahren hatte der damalige Landrat Dr. Helmut Hutzelmann diese Veranstaltung ins Leben gerufen, um talentierten jungen Künstlern ein Podium zu geben. Die Absicht war, ein Pendant zu den Ehrungen für sportliche Leistungen zu schaffen.

Für manche der jungen Musikerinnen und Musiker war es der erste Auftritt vor großem Publikum. Andere waren bereits „alte Hasen“ und sahen dem Ganzen eher cool entgegen. Alle 25 Akteure aber begeisterten durch ihr Können. Die beiden Musikpädagogen Ursula Hirschmann (letztmals!) und Reinhard Weber hatten ein vielseitiges Programm aus Barock, Klassik und Romantik bis hin zu Kompositionen des 20. und 21. Jahrhunderts zusammengestellt. Beide führten durch den zweieinhalbstündigen Abend.

Träumerische Klänge

Vinzenz Waldmüller (15 Jahre) machte mit seiner Gitarre den Anfang. Träumerische Klänge entlockte er seinem Instrument in der Komposition „Now and Then“ des zeitgenössischen Nürnberger Komponisten Walter Theisinger. In romantischer Interpretation folgte „Lagrima – die Träne“ des Spaniers Francisco Tárrega.

Johanna Frieß (11), die jüngste Teilnehmerin, griff souverän in die Tasten des Bechsteinflügels und bewies mit den Paganini-Variationen eindrucksvoll, was sie in sieben Jahren Klavierunterricht gelernt hat. Die Geigenspielerin Laura Dotzer (14) wurde von Jonathan Bührer (18) auf dem Klavier begleitet, als sie gekonnt den lebhaften Ungarischen Tanz Nr.5 von Johannes Brahms vortrug. Noch lebhafter wurde es dann, als sich Thalia Hellfritsch (13) mit der Violine dazugesellte und ein mitreißendes Jiddisches Traditional erklang.

„Flautissimo“ nennt sich das Blockflötenensemble aus Wendelstein. Die Mitglieder im Alter von zwölf bis 19 Jahren wurden schon mit vielen Preisen bedacht. Alina Stöber (13), Kilian Langenhorst (16), Selina Rathnow (14), Lisa Menzl (17), Dorothee Sommer (19), Fabian Menzl (14) und Britta Kähny (12) wurden von Stefan Ebersberger (19) am Klavier begleitet, als sie zwei Sätze aus der Little Suite von Andy Meyers interpretierten. Sauberer Ansatz, exaktes Spiel und beste gegenseitige Einstimmung waren inbegriffen. Später war das Ensemble noch in „Three into Five“ zu hören, eine jazzige Komposition von Brian Bonsor, die dreistimmig beginnt und fünfstimmig endet.

Der französische Impressionist Claude Debussy ist der Komponist der anspruchsvollen „Arabesque II“, von Lukas Wegmann (17) ganz selbstverständlich und „cool“ vorgetragen. Er bewies, dass er zu recht in einen Meisterkurs in Weimar aufgenommen worden ist. Noten waren bei seinem Spiel, wie auch bei etlichen anderen Künstlern, überflüssig.

Die Zither bringt man eher mit Stubenmusik in Verbindung. Jonathan Fiegl (18) zeigte, dass es auch anders geht. Das hatte auch das Interesse der Medienwerkstatt Franken geweckt, die sein Spiel aufzeichnete. In der zeitgenössischen Komposition „Unlimited Strings“ von Isolde Jordan entlockte er seinem  Instrument meditative Klänge. Aber auch die Barockmusik des Bach-Zeitgenossen Silvius Leopold Weiss setzte er genial um. Fiegl studiert Zither in München.

Sommerlich-schwirrende Hitze ließ Helena Schneider (16) in Vivaldis „Der Sommer“ mit ihrem dynamischen Klavierspiel aufkommen. Und in einer Suite von Gaspar Cassadó legte Florian Gaede (15) auf dem Cello ein rasantes Tempo vor. Rhythmen und Harmonien erinnerten teilweise an spanische Gitarrenmusik.

Souverän und sicher spielte Pianistin Serafina Held (16) mit Jazz-Anklängen die Sonatina op. 100 des ukrainischen Komponisten Kapustin. Leana Preißinger (16) ist Tänzerin, Mitglied einer Bigband und singt ebenso wie Theresa Sichermann (17) in einem Vokalensemble. Vierhändig trugen beide „There came the joyful Life“ von Valerij Gawrilin vor: Quirlig, lebhaft, eingängig, tänzerisch und dennoch zart im Anschlag.

Bei Mozarts Andante in C übernahm Michael Stahl den Orchesterpart auf dem Klavier, als Alicia Schuller (15) auf der Querflöte die Melodie filigran interpretierte.

Viel an Technik und Gestaltungskraft wurden Raphaela Debus (17) und Milena Müller (17) an Violine und Klavier in „Furia raddoppiata“ abverlangt. Überzeugend stellten sie in einer Komposition von Volker Blumenthaler das Wüten der Furien musikalisch dar.

Musikalischer Schlussakkord

Den musikalischen Schlussakkord und gleichzeitig einen der Höhepunkte setzte Sängerin Jasmin Wolfsberger (18). Von Dascha Sawadski (16) und Lukas Wegmann (17) auf der Gitarre und am Klavier begleitet, überzeugte sie mit sympathischer, wandelbarer und sicherer Stimme sowie einem enormen Klangspektrum in zwei Pop-Balladen.

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