„Abschied und Aufbruch“

28.2.2011, 08:10 Uhr
„Abschied und Aufbruch“

Etwa 100 davon begleiteten im Anschluss an die Feier die Osterkerze in einem Umzug über den Marktplatz zur Spitalkirche, die bis zum Ende der Sanierung die Hauptkirche der evangelischen Christen in Schwabach sein wird. Deshalb war das Motto der Feierlichkeiten nicht nur auf Trennung ausgelegt.

„Abschied und Aufbruch“

© Schmitt

„Abschied und Aufbruch“ lautete die Überschrift zum Gottesdienst zur Schließung der Stadtkirche. „Es wird kein Abschied auf Dauer“, sagte Pfarrer Paul Hermann Zellfelder, sondern die Kirche werde bald eine gute Zukunft haben zum Heil der Menschen, fügte er hinzu. Wie berichtet muss die Stadtkirche wegen der Sanierung für drei Jahre gesperrt werden.

In der Rolle der Heiligen

Zentraler Punkt des Gottesdienstes in der Stadtkirche waren die Auftritte der vier evangelischen Pfarrer, die den wichtigsten Heiligenfiguren des vor 516 Jahren als katholische Kirche erbauten Gotteshauses eine Stimme verliehen. Volker Schoßwald, Gabriele Buchholz, Stefan Herpich und Ralph Baudisch verkörperten Johannes, den Täufer, Katharina von Alexandria, den Heiligen Urban und Sankt Martin.

„Doktortitel ablegen“

Baudisch beleuchtete die Geschichte der Stadtkirche. Buchholz hob die Bedeutung Katharinas als eine der 14 Nothelferinnen hervor. Herpich betonte Urbans Herkunft aus Frankreich und forderte zur Gastfreundschaft auf. Pfarrer Dr. Volker Schoßwald sprach die reinigende Kraft der Taufe und den Erneuerungsbedarf der Menschen an. „Vielleicht wollt ihr euere schmutzige Kleidung und euere Doktortitel ablegen“, formulierte Schoßwald einen Kurzexkurs zur aktuellen Diskussion um den Bundesverteidigungsminister.

Nach der Ankunft in der Spitalkirche wurde die Osterkerze als Symbol der Verbindung zwischen beiden Gotteshäusern aufgesteckt und entzündet. Dekan Klaus Stiegler erklärte, sie sei der älteste Kirchenraum Schwabachs und 91 Jahre früher erbaut worden als ihre große Schwester.

Stiegler wies auf die Kreuzigungsgruppe in der Spitalkirche hin und sah darin ein Zeichen dafür, dass Jesus bis zuletzt Beziehung gestiftet habe. „Sein Leben war ganz darauf abgestellt, für andere da zu sein“, sagte der Dekan und sah darin einen Ausdruck der Fürsorge Gottes für die Menschen.

In der Spitalkirche werden künftig jeden Sonntag zwei Gottesdienste stattfinden. Einer um 8.30 Uhr. Der zweite um 10 Uhr. Der sonntägliche Spätgottesdienst um 11.15 Uhr in der Dreieinigkeitskirche bleibt unverändert. Die ökumenische Morgenandacht samstags um 10 Uhr zieht für die nächsten drei Jahre in die katholische Kirche St. Sebald.

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