Amy MacDonald: Sängerin mit Charme und Charisma

WENDELSTEIN - Charme und Charisma: Mit folkig-poppigen Klängen setzte die schottische Sängerin Amy Macdonald den Schlusspunkt unter das Eröffnungswochenende des 25. "Jazz & Blues Open" Wendelstein.

In der Region hat sich die im August letzten Jahres 30 gewordene Künstlerin – geboren in der schottischen Kleinstadt Bishopbriggs – bis dato ziemlich rar gemacht. Kein Wunder also, dass der Auftritt in Wendelstein schon seit geraumer Zeit ausverkauft war. Und dass die eingefleischten Fans den Löwenanteil des Publikums in der FV-Eventhalle ausmachten. An einem Tag, der mit seinem lauen Biergartenwetter eher zum Draußensitzen einlud denn zum Abhängen vor der Bühne.

Etablierte Größe

Amy Elisabeth Macdonald, vor gut neun Jahren noch als spannende Newcomerin gefeiert, darf längst zu den etablierten Pop-Größen von der britischen Insel gezählt werden. Von der nervösen Hibbeligkeit jüngerer Kolleginnen ist die gereifte Sängerin meilenweit entfernt, ihr Auftritt verströmt Souveränität und professionelle Sicherheit.

Sie flachst in breitem schottischen Akzent (der dennoch verstanden wird) mit ihren Gästen und liefert ihre großen Hits in Versionen, die ihre Studioaufnahmen um Längen deklassieren. Weil man so viel Power und Ausstrahlung nur schwerlich auf einen Tonträger bannen kann.

"This Is The Life": Der Songtitel ist Programm. Amy singt vom Leben und von der Liebe so, dass ihre Botschaften ankommen. Weil sie über eingängige Melodien mit traditionellen Wurzeln und knackige Arrangements transportiert werden.

Einziger Wermutstropfen: Dieses Konzert geht viel zu schnell vorbei. Nach knapp 75 Minuten steigen die starke Chanteuse und ihre bestens aufgelegte Band schon in die Zugaben ein, kurz nach 21.30 Uhr ist dann alles vorbei. Als Folkmusiker noch in Pubs und anderen Kneipen spielten, dauerten solche Auftritte im Durchschnitt drei Stunden . . .