Büchenbach: Der Wilde Westen auf der Otter-Creek-Ranch

6.8.2014, 14:11 Uhr
Büchenbach: Der Wilde Westen auf der Otter-Creek-Ranch

© Foto: Meißner

... da vornehmlich Frauen zu Werke gingen und um die Siegerpokale der verschiedensten Wettkämpfe ritten. Ansonsten erinnerte nicht viel an das sonst so ruhige Ottersdorf in Büchenbach. Die Otter-Creek-Ranch hatte die Zügel in die Hand genommen und zum EWU-C-Turnier, dem fünften Wertungsturnier des Franken Cups 2014, geladen.

Bereits am frühen Morgen erwartete die Teilnehmer und nicht zuletzt die zahlreichen Zuschauer perfektes Westernambiente. Heiße Temperaturen – zugegeben etwas schwül vielleicht – verwandelten den Reitplatz bald in ein durch Ross und Reiter staubenden Schauplatz der Wettkämpfe, beginnend mit der „Showmanship at Halter“.

Aufgabe dieser Disziplin: Der Reiter (Vorsteller) präsentiert sich und sein Pferd in kleinen Führaufgaben vom Boden aus.

Ein Arbeitsreiten

Dabei dient diese, wie auch die restlichen Disziplinen, nicht rein der Show. Vielmehr sind sie dem wirklichen Leben der Cowboys nachempfunden. Pferde richtig zu führen, ist dabei eine ebenso wichtige Grundlage, wie das Reiten an sich. Und so wechselt das Geschehen für die nächste Prüfung auf den angrenzenden, großen und natürlich angelegten Trailplatz. Im sogenannten „Trail“ gilt es, sein Pferd mit minimalen Befehlen möglichst präzise durch den Hindernisparcours zu steuern – auch im Rückwärtsgang.

Wie so häufig führte in beiden Disziplinen nur selten der Weg an den „Otter-Creeklern“ vorbei.

Während sich Mirja Meißner (Leistungsklasse 3) und Luisa Knödler (LK5B) auf Lancer Lena Douglas in ihren Klassen jeweils den ersten Platz in der Showmanship sicherten, errang Luisa noch einen weiteren Titel im Trail, dicht gefolgt von Lara Mulzer auf Max. Mit den Siegerplätzen in der „Western Pleasure“ (zwei Mal Meißner, einmal Knödler) durften beide Reiterinnen somit jeweils drei Mal jubeln. In der Showmanship und im Trail der LK5A (A für Erwachsen), musste sich Nadine Naumann auf Kalle zwar zwei mal knapp einer Konkurrentin geschlagen geben, zeigte sich allerdings nicht minder freudig über ihre Platzierungen.

Kür der Pferdegangarten

Die folgenden Disziplinen verlagerten die Veranstaltung wieder auf die Nordseite von „Fort John“, dem Scheitelpunkt und gleichzeitig Meldestelle der Anlage. Auf dem Reitplatz riefen die Reiterinnen der Otter-Creek- Ranch vor Richterin Stefanie Jung-König und Ringsteward Sabrina Leithäusel wieder Bestleistungen ab. In der „Pleasure“ stellte Andrea Huber auf Pars Leo Tivio in der Leistungsklasse 5A am Besten die verschiedenen Gangarten der Pferde vor.

Wohingegen Jana Barthel in der „Horsemanship“ der LK 5B (B steht für jugendlich) mit Skipper nur knapp den vordersten Platz verpasste. Die Aufgabe hierbei ist es, eine vorgegebene Route, die „Pattern“, abzureiten und dann in einer „Pleasure“ die Gangarten des Pferdes vorzustellen. Geachtet wird dabei auf die Befehle und Haltung des Reiters. Unterbrochen werden diese eher ruhigeren Übungen durch die „Reining“. Spins, Stopps und „wilder“ Galopp – alles fordert Mensch und Tier höchste Konzentration und Leistungsbereitschaft ab.

Ein Spiegelbild der Rancharbeit, bei der der Reiter bei jeder Bewegung des Pferdes die volle Kontrolle behalten muss. In der LK4B meisterte Alina Klein auf DDS Little Elvis die Prüfung am Besten.

Junge Talente

Auch dieser Tag zeigte wieder, worauf bei der Otter-Creek-Ranch Wert gelegt wird – die Nachwuchsförderung. So siegte die erst 14-jährige Lisa Ohning mit Shawn Paul in der Jungpferdeprüfung für Pferde im Alter von vier bis sechs Jahren „Es ist toll mit anzusehen, wie sich die Jüngsten entwickeln und mit viel Spaß und Freude an ein solches Turnier herangehen“, freut sich Sabine Maußner, Besitzerin, Leiterin und Trainerin der Otter-Creek-Ranch kurz vor dem Auftritt der Führzügelklasse. Ein entzückendes Schauspiel, wie die teilweise erst 8-jährigen Kids auf ihren Ponys und großen Rössern von den erfahrenen Reitern um den Platz gelenkt werden. Haltung und Sitz im Sattel stehen zur Probe.

Sieger? Alle zusammen, und das nicht nur wegen der Platzierung, sondern auch weil ein Jeder noch zusätzliche Ratschläge von der Richterin erhält. Wichtig für den weiteren Werdegang der kommenden OCRler Mia Schenk, Valentina Schneider, Jolin Bulir und Hannah Kebelsberger. Nach dem abschließenden Trail gab es dann nochmals Ehrungen vorzunehmen. Es galt, den All Around Champion, also den Gesamtsieger einer jeden Klasse, zu küren. Für die OCR in der Klasse 5B erfolgreich: Luisa Knödler auf Lancer Lena Douglas.

Lagerfeuerromantik

Schließlich ging ein anstrengender Tag zu Ende. Ein Tag, der nicht nur strahlende Gesichter, Reiter und Pferd sowie Zuschauer ins Schwitzen brachte, sondern auch leere Kühlschränke am Verkaufsstand zurückließ. Die Abenddämmerung senkte sich langsam über Ottersdorf herein und ließ im schwindenden Licht Cowgirls und -boys um ein Lagerfeuer feiernd zurück.

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