Bündnisgrüne in Schwanstetten: Vom Solisten zur Fraktion?

17.12.2013, 09:06 Uhr
Bündnisgrüne in Schwanstetten: Vom Solisten zur Fraktion?

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Bei der Aufstellungsversammlung betonte Scharpff aber, dass er auch als Solist den ein einen oder anderen Akzent habe setzen können. So habe er die derzeit im Bau befindliche Hackschnitzelheizung (für das neue Ortszentrum mit Schule, Mehrzweckhalle, Rathaus und Kindertagesstätte St. Bosco) wegen der Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes befürwortet. Noch lieber wäre ihm aber ein mit Biogas betriebenes Blockheizkraftwerk gewesen, das wenig CO2 ausstoße und als Abfallprodukt noch Strom erzeuge.

Nicht zeitgemäß

Scharpff wörtlich: „Eine Heizungsanlage, in der sich nichts dreht, also kein Strom erzeugt wird, ist keine aktuelle, moderne Heizungstechnik.“

Scharpff hat die Mitgliedschaft Schwanstettens im Energiebündel Roth-Schwabach angeregt und wurde vom Gremium auch zum „Energiebeauftragten“ vom Marktgemeinderat gewählt. Ebenfalls engagiert hat sich Scharpff in der „Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion“, der die Gemeinde auf Antrag des Bündnisgrünen beigetreten ist. Dadurch sei die später erfolgte Gründung des Aktionsbündnis „Schwanstetten ist bunt und schaut nicht weg“ erleichtert worden.

Scharpff hat von Beginn an das Dorfladen-Projekt „Unser Markt“ vorangetrieben. Die Eröffnung hat dann ein von Monika Siebert-Vogt und Mario Engelhardt initiierter Arbeitskreis vorangebracht. Beide stehen auf der Liste der Grünen hinter Wolfgang Scharpff auf den Plätzen zwei und drei.

Durch die Aufstellungsversammlung führte Renate Grädler, derzeit im Kreisvorstand von B90/Die Grünen und Kreisrätin im Rother Kreistag. Unterstützung bekam sie von Andreas Hofmann, dem Landtagskandidat der Grünen bei der letzten Landtagswahl.

Zuerst stellten sich alle Kandidatinnen und Kandidaten vor. Ziele sind die Vermeidung zusätzlicher Flächenversiegelung (dafür die Nutzung bereits vorhandener Strukturen), der Rückkauf des Strom- und Gasnetzes im Gemeindegebiet, der weitere Ausbau der Nutzung regenerativer Energien an öffentlichen und privaten Gebäuden und die Schaffung von passenden Räumen für die offene Jugendarbeit.

Um Wolfgang Scharpff an der Spitze der Gemeinderatsliste setzen zu können, musste wie schon bei der Aufstellung der Kreistagsliste eine alte Regel der Grünen außer Kraft gesetzt werden. Normalerweise müssen nämlich die ungeraden Plätze – und damit auch Platz eins – an Frauen gehen. Für Wolfgang Scharpff machte man aber eine Ausnahme. In weiteren Wahlgängen wurden die ersten vier Listenkandidaten mit jeweils mehreren Listenplätzen (Häufeln) gewählt. Das ist auch deshalb nötig gewesen, weil sich bei der kleinen Ortsgruppe keine 20 Kandidatinnen und Kandidaten fanden, die für den Gemeinderat kandidieren wollten.

Kandidaten auf einen Blick

Anders als 2008 gehen die Grünen diesmal ohne einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Nachfolgend die Liste:

1 - 3: Wolfgang Scharpff
4 - 6: Monika Siebert-Vogt
7 - 9: Mario Engelhardt
10, 11: Christoph Vogt
12: Luciano Gassi
13: Armgard Scholz
14: Wolfgang Salomon
15: Susanne Plinz
16: Manfred Fehlauer
17: Petra Helmreich
18: Werner Lessmann
19: Astrid Scharpff
20: Theresia Fehlauer
 

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