Der Büchenbacher Waldlauf ist eine Perle unter den Rennen

10.11.2014, 09:46 Uhr
Goldene Zeiten für den Büchenbacher Waldlauf? Angesichts der großen Starterfelder bei den Schülerinnen und Schülern muss einem um die Zukunft der Veranstaltung nicht bange werden

© Gerner Goldene Zeiten für den Büchenbacher Waldlauf? Angesichts der großen Starterfelder bei den Schülerinnen und Schülern muss einem um die Zukunft der Veranstaltung nicht bange werden

Denn landauf, landab kommen und gehen die Rennen. Doch der Büchenbacher Waldlauf bleibt. Am Samstag erlebte er bei optimalen äußeren Bedingungen seine 75. Auflage. Auf eine solch lange Tradition können nur wenige Läufe in ganz Deutschland zurückblicken.

Urgestein in der Organisation

Als Hermann Stahlbusch, Stefan Kolonko und Heinz Diem am 12. März 1977 zur Premiere des Waldlaufs baten, war Hermann Stahlbuschs Tochter Elli (heute Müller) schon dabei. Als Läuferin. Im Herbst des gleichen Jahres, bei der zweiten Auflage, war die damals 14-Jährige aber schon in die Organisation eingebunden.

Seit sie 1987 die Abteilung Leichtathletik des TV 21 Büchenbach übernahm, ist sie die Chefin des Organisationsteams, bei der die Fäden zusammenlaufen.

Nur zweimal hat Müller seither gefehlt. Einmal kam ihr die Geburt ihres ältesten Kindes Oliver dazwischen. Und ein zweites Mal musste sie passen, weil sie beim Kuchenbacken für den Waldlauf die Wippe mit dem kleinen Oliver versehentlich vom Küchentisch geworfen hatte und mit dem Kleinen über Nacht zur Beobachtung in der Klinik bleiben musste.

Traumhaftes Wetter und viele Sportler

Ansonsten hat Müller immer alles im Griff, auch am Samstag, als mit 286 Starterinnen und Startern so viele Läufer kamen wie schon lange nicht mehr. Das lag bestimmt am traumhaften November-Wetter, das sich eher anfühlte wie ein lauer Spätsommer-Nachmittag. Das lag sicher auch am Jubiläum, und es lag vermutlich auch am Memmert-Schüler-Cup, eine Laufveranstalungs-Serie, die in Treuchtlingen, Wendelstein und Hilpoltstein begann, und die in Büchenbach mit dem letzten Lauf und der Pokalvergabe endete.

Das schöne Wetter ist ein Geschenk für die Ausdauer der Macher des Büchenbacher Waldlaufs, sagte Landrat Herbert Eckstein bei einer Stippvisite.

Ein mindestens ebenso schönes Geschenk bereitete aber Sebastian Reinwand dem Veranstalter. Denn der Kammersteiner Spitzenläufer vom „Team Memmert“ in der TSG 08 Roth, der beim TV Büchenbach groß geworden ist, pulverisierte mit einem flotten Trainingslauf den ebenfalls von ihm gehaltenen Streckenrekord aus dem Jahr 2012. Statt 35:41 Minuten steht er jetzt bei 35:08 Minuten für die 11 590 Meter des Hauptlaufs.

Der Unterschied

Auf den Zweiten Tobias Häckl von der TSG 08 Roth mussten die Zuschauer vier Minuten länger warten. Reinwand überraschte das Ergebnis nicht. „2012 hatte es minus zehn Grad, da bin ich mit zwei Hosen übereinander gelaufen.“ Diesmal sprintete er in kurzer Hose und ärmellosen Laufshirt zu einem nie gefährdeten Sieg.

Spannender das Rennen bei den Frauen. Annika Ehrhardt und ihre Mannschaftskameradin Claudia Dorr von der TSG 08 Roth liefen zwei der drei Runden Seite an Seite, ehe sich die junge Annika Ehrhardt durchsetzen konnte.

Elli Müller hat vom Rennen, wie immer, nicht viel mitbekommen. Als Orga-Chefin bleibt sie oft im Hintergrund, im Sportheim des TV 21 gibt es während eines langen Läufer-Nachmittags genug zu tun. Demnächst beginnen auch wieder die Vorbereitungen für den 76. Büchenbacher Waldlauf, mit dem die große Läuferfamilie im Februar 2015 wieder in die neue Saison startet. An den Terminen im Februar und November will und kann Elli Müller nicht rütteln. Auch wenn es kaum noch reine Waldläufe wie in Büchenbach gibt, wird der Laufkalender immer voller. Es gebe keine Chance auf eine Verlegung, betont die Organisatorin.

Auch an den krummen Streckenlängen wird sich in Büchenbach nichts ändern. „Die Wege im Wald“, sagt Müller, „sind eben da, wo sie sind“. Wir können uns da nichts eigenes schnitzen.“

Die Ergebisse vom 75. Büchenbacher Waldlauf finden Sie auf der Homepage des TV 21 Büchenbach.

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