Der Diener zweier Herren

2.8.2008, 00:00 Uhr
Der Diener zweier Herren

© Kaiser-Biburger

Seine außerordentlichen Leistungen wurden noch einmal von Elfriede Hirschmann, Abteilungsdirektorin bei der Regierung von Mittelfranken, hervorgehoben. Sie skizzierte die wichtigsten Stationen auf seinem beruflich-schulischen Wege nach. Vom Wirtschaftsgymnasium in Nürnberg, über einen England-Aufenthalt an der Universität Cambridge, seine Wirkung als Lehrer in Nürnberg, dann an der Berufschule B 14, als Mitarbeiter in der Lehrplan-Kommission, als Lehrbuch-Autor, als Bereichsleiter und schließlich seit 1994 als Schulleiter in Schwabach.

Unter seiner Regie hätten sich die Schulen gewandelt. Sie knüpften Kontakte nach draußen, zur Wirtschaft. Elfriede Hirschmann würdigte darüber hinaus Gerd Städtlers innovativen Führungsstil. Vieles sei unter seiner Regie zum Wohle der Schüler eingeführt worden: Vom Schüleraustausch der Berufschule mit Irland oder bis zur Einführung der Notebookklassen in der Wirtschaftsschule.

Mit pointiertem Humor verabschiedete Oberbürgermeister Matthias Thürauf den «Diener zweier Herrn» wie er Gerd Städtler nach Goldoni bezeichnete. Die vor allem durch Städtler geknüpften Kontakte zur Wirtschaft seien den Schülern zugute gekommen.

Dass an der Wirtschaftsschule gute Arbeit geleistet werde, wirke sowohl auf die Stadt als auch auf den Landkreis. Auch wenn die Stadt Schwabach viel Geld für diese Schule aufwende, «so haben Sie viel zurückgegeben», lobte das Stadtoberhaupt den scheidenden Leiter.

Konstruktive Zusammenarbeit

Herzliche Worte des Dankes für die stets hervorragende und konstruktive Zusammenarbeit erhielt der scheidende Schulleiter auch von Ursula Poller, Leiterin des Geschäftsbereichs Berufsbildung der IHK Nürnberg. Der stellvertretende Landesvorsitzende des VLB Bayern, Oberstudiendirektor Alexander Liebel, umriss seine Laudatio mit dem Begriff des «Vollblut-Pädagogen. Auf ihn habe man sich verlassen können. In persönlicher, dienstlicher und verbandlicher Hinsicht habe man ihm viel zu verdanken. Sein Pragmatismus werde unvergessen bleiben.

Elternbeiratsvorsitzender Georg Müller hielt sich an das amerikanische Kompliment, dass Gerd Städtler als engagierten und couragierten Schulleiter einen «guten Job» gemacht habe, der der Schule eine hohes Ansehen verliehen habe. Dankesworte überbrachten auch die Schülervertreter beider Schulen, die sich von Gerd Städtler stets verstanden fühlten.

Der Förderverein der Berufschule erinnerte daran, dass seine Gründung letztlich auf das Wirken von Gerd Städtler zurückzuführen sei.

Überrascht wurde der scheidende passionierte Anglist vom Personalrat der Wirtschaftsschule, als ein Dudelsack-Spieler in original schottischer Tracht auftrat und schottische Weisen zum Besten gab. Damit bedankte sich das gesamte Kollegium für die gute Zeit der Zusammenarbeit. Mit einem Koch-Wochenende für angehende Gourmet-Köche bedankte sich das Lehrerkollegium der Berufschule. Am Ende dankte Gerd Städtler den vielen Gästen, die zu seinem Abschied kamen, seinen Weg begleiteten und die an der Gestaltung dieser Feier mit gewirkt hätten.

Dazu zählte die Multimedia-Gruppe der Wirtschaftsschule mit Antje Boas , die auf Wunsch von Gerd Städtler ein Video über die Schule drehte, wie auch Peter Löw, der ebenfalls ein Video über die Berufschule anfertigen ließ, sowie die Schülerinnen und Schüler des eigens für ihn aufgestellten Projektchors, der die Feier musikalisch zusammen mit Lehrkräften umrahmte. Außerdem war die Hip-Hop-Dance-Gruppe von Simone Olschina zu sehen.

Zum Schluss erfolgte symbolisch die Stafettenübergabe an den zukünftigen Schulleiter von Beruf-und Wirtschaftsschule, an Peter Birle, der bislang schon als stellvertretender Schulleiter der Berufschule tätig war.