Die Stimme Südafrikas zum Festival-Ausklang

3.5.2018, 14:45 Uhr
Die Stimme Südafrikas zum Festival-Ausklang

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Gegründet wurde die elfköpfige A-Cappella-Gruppe 1964 von Joseph Shabalala im Township Ladysmith – daher der Name "Ladysmith". Das "Black" im Namen bezieht sich auf "Schwarzer Ochse", das stärkste Tier auf einer afrikanischen Farm, "Mambazo" bedeutet "Axt". Der rein männlich besetzte Chor hat sich den Choral-Gesang der Zulu auf die Fahnen geschrieben.

1986 kam der internationale Durchbruch durch die Zusammenarbeit mit Paul Simon für dessen Album "Graceland". Das Album wurde zu einer der erfolgreichsten Pop-Produktionen der 1980er Jahre. "Homeless" ist der bekannteste Titel auf dieser Scheibe.

Vom Häftling zum Präsidenten

1991 brach das Apartheid-System zusammen. Nelson Mandela wurde nach 27 Jahren aus dem Gefängnis entlassen und zum Präsidenten Südafrikas gewählt. Mandela bezeichnete die Mitglieder von "Ladysmith Black Mambazo" als "kulturelle Botschafter Südafrikas". 1993 lud er sie zur Verleihung des Friedensnobelpreises nach Oslo ein. Auch bei der Vereidigung Mandelas als Präsident Südafrikas 1994 sang die Gruppe ihm zu Ehren.

Die Liste der Künstler, mit denen die Gruppe zusammenarbeitete, ist lang: Peter Gabriel, Stevie Wonder, Dolly Parton, Zap Mama, Taj Mahal, Michael Jackson, um nur einige zu nennen. Außer für Nelson Mandela trat der Chor auch für Papst Johannes Paul II. und für die Queen von England auf.

Beim Konzert in Wendelstein faszinierten die südafrikanischen Sänger durch ihren wunderbaren mehrstimmigen Gesang, durch ihren dynamischen Vortrag und durch ihre vielfältigen tänzerischen Einlagen.

In Frieden und Harmonie

"Unsere Botschaft ist Liebe, Frieden und Harmonie", sagte einer der Sänger von "Ladysmith Black Mambazo", "außerdem feiern wir 24 Jahre Demokratie in Südafrika". Die Gruppe sang für ihren großen Helden und ihr großes Vorbild Nelson Mandela, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre. Ihr beispielhafter Song "Long Walk To Freedom" versteht sich als Kultlied, das an das Ende der Rassentrennung erinnert und als Mahnung gilt, stets für die Freiheit einzutreten.

Der rhythmische Zulu-Gesang zeigte Wirkung beim aufmerksam lauschenden Publikum. Gerne sang es – auf Aufforderung des Chors – kurze Refrain-Texte mit und verfolgte fasziniert die schweißtreibenden synchronen Tanzfiguren.

Fazit: Ein toller Abschluss des Wendelsteiner Festivals.

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