Dreimal um die Kirche, dann Segen für Ross und Reiter

25.4.2016, 16:54 Uhr
Dreimal um die Kirche, dann Segen für Ross und Reiter

© Beatrix Frank

Dreimal um die Kirche, dann Segen für Ross und Reiter

© Beatrix Frank

1989 von den Pferdefreunden Bechhofen und dem damaligen Pfarrer Karl-Heinz Keller vor Ort ins Leben gerufen, ist diese jahrhunderte alte Tradition, vor allem in Bayern und Österreich, seitdem kultureller Bestandteil Kammersteins. Stets um den 23. April, dem Tag zu Ehren des heiligen Georg, treffen sich Pferdebesitzer mit ihren Rössern und geschmückten Kutschen, um den Segen für sich und ihre Pferde zu erhalten. Der heilige Georg gilt als Schutzpatron der Pferde.

Ob vor hunderten Jahren oder heute – jeder Pferdebesitzer wünscht sich, dass sein Pferd gesund bleibt, wenn auch die Rolle des Pferdes im Zug der industriellen Revolution eine andere wurde. War das Pferd früher Hilfe bei harter Arbeit oder ein Transportmittel, so findet es heute im Freizeitbereich und als guter Freund einen festen Platz im Leben des Menschen.

Sicher aufgrund der angekündigten Wetterkapriolen war die Zahl der Teilnehmer und auch die der Zuschauer in diesem Jahr geringer als sonst. Verständlich, wenn man bedenkt, dass Pferde bei diesem Wetter nervöser als gewöhnlich reagieren. So geschah dann beim Start des Georgi-Ritts ein Reitunfall, der glücklicherweise glimpflich abging; jedenfalls erhoben sich Ross und Reiter nach einem Sturz schnell wieder. Noch auf dem Festplatz Kammersteins bäumte sich ein Pferd auf, stürzte dabei und begrub seinen Reiter kurzzeitig unter sich.

Dieser Vorfall zeigte zwar, dass der Umgang mit einem Pferd auch Gefahren birgt, nahm aber den übrigen Teilnehmern nicht die Freude an dem Ritt. Schon die Kleinsten saßen vorn auf dem Sattel oder ritten auf dem eigenen Pony. Zum ersten Mal dabei war zum Beispiel Sabine Hebeler aus Pruppach bei Roth auf ihrem Therapiepferd „Maggy“, einer freundlichen Irish-Tinker-Stute. Eine Reitergruppe mit einem Friesen, einem Bayerischen Warmblut, einem Haflinger und einem Ukrainischen Warmblut war in Oberbaimbach bereits um 10.30 Uhr losgeritten. Pferdefreunde ka- men sogar aus Himmelkron bei Kulmbach, um den Kammersteiner Georgi-Ritt anzusehen.

Kammersteins Bürgermeister Walter Schnell begrüßte alle Teilnehmer und Gäste und dankte für deren Kommen und den Helfern. Die Freiwillige Kammerstein sorgte wie immer für die Sicherheit in und um Kammerstein. Das Reiterliche Jagdhorn-Bläserkorps Schwabach begleitete den Pferdezug, der dreimal an der Kirche vorbei führte, der Posaunenchor Kammerstein um- rahmte die Andacht, die von Pfarrer Stefan Merz am Ende des Ritts gehalten wurde und mit dem Segen für Reiter und Pferde endete.

Keine Kommentare