Ehrenamtspreis: Mit Brief und "Sigl"

6.12.2017, 11:00 Uhr
Ehrenamtspreis: Mit Brief und

Für die Bewerbung auf Bayernebene war von Sigls Verein eine 150-seitige Broschüre erstellt worden. Sie enthielt ausschließlich die Leistungen der vergangenen drei Jahre. "In diesem Jahr kann Walter aber sein 40-jähriges Jubiläum als Ehrenamtlicher feiern", hieß es über den 58-Jährigen. Für die Laudatio war Klaus Vogel, der Stellvertretender Bürgermeister Wendelsteins, nach Roth gekommen. "Er hat die Gabe, den richtigen Ton zu treffen, um junge Menschen zu begeistern, zu motivieren und ihnen die Schönheit des Fußballsports zu vermitteln", erklärte Vogel.

"Der Fußball war mein Leben"

Der mittlerweile 19. Festabend zur Auszeichnung besonders einsatzfreudiger Ehrenamtlicher aus den Fußballvereinen im Raum Schwabach, Neumarkt, Roth und Weißenburg-Gunzenhausen war wie immer ein würdiger Rahmen für zahlreiche Ehrungen. Dabei stachen neben dem Bayernsieger einige weitere hervor. Der mittelfränkische Bezirksspielleiter Ludwig Beer aus Neumarkt hat für seine 40-jährige Laufbahn als Fußballfunktionär die DFB-Uhr als Lebenswerk-Oscar erhalten. "Der Fußball war mein Leben", verabschiedete sich der 65-Jährige von vielen Freunden und Weggefährten.

Ehrenamtspreis: Mit Brief und

Im März beim Bezirkstag wird Beer nicht mehr kandidieren. Er hat seine Laufbahn mit 25 Jahren als jüngster Kreisspielleiter Bayerns begonnen. Beer trat beim Ehrenamtsabend aber nicht nur als Ausgezeichneter vor das Publikum. Als Laudator begründete er die Verleihung der DFB-Verdienstnadel an Manfred Kreuzer (1. SC Feucht). "Er hat den Verein nach oben gebracht und aus einem heruntergekommenen Sportgelände ein schmuckes Stadion gemacht", fasste Beer die Leistungen des 70-jährigen Sport-Mäzens zusammen.

Ehrenamtspreis: Mit Brief und

Seit einigen Jahren vergibt der DFB auch eigene Auszeichnungen für Ehrenamtliche unter 30. Der Kreissieger dieses Segments kommt diesmal aus der Oberpfalz. Marc Weißenborn vom FC Sindelbach gilt nun als "DFB-Fußball-Held". Ein Dankschreiben für ihren Einsatz als U30-Ehrenamtliche haben jeweils Andreas Merchel vom TSV Wolfstein und Rene Ertel vom SV Penzendorf erhalten. Ebenfalls je ein Dankschreiben als Kreisplatzierte hinter Walter Sigl für die vergangenen drei Jahre ging an Roland Rabus vom SV Unterreichenbach, Josef Dörfler vom SV Pfaffenhofen, Harald Heindl vom TSV Meckenhausen, Fritz Merkel vom SV Rasch und Bernd Himmler vom SSV Oberhochstatt.

Auf besondere Weise herausragend waren zwei Menschen, die die DFB-Uhr für ihr ehrenamtliches Engagement erhielten. Andrea und Christian Buchberger übernehmen als Ehepaar viele Aufgaben für die DJK/SV Wallnsdorf gemeinsam. Ferner mit der DFB-Uhr ausgezeichnet worden sind Walter Gottschling vom SV Penzendorf, Michael Katheder von der DJK Schwabach, Wolfgang Fischer vom SV Unterreichenbach, Thomas Spachmüller vom SV Kammerstein, Yvonne Stieglitz vom SV Barthelmesaurach, Eric Zöllner vom TSV Röthenbach/St. W., Walter Petermann vom SV Pfaffenhofen, Jutta Schöll vom TSV Meckenhausen, Michaela Flemming vom TSV 04 Feucht, Martin Arzenheimer vom SV Marienstein, Manfred Berthold vom FC Möning, Josef Schraufl von der DJK/SV Pilsach, Gerhard Großmann vom SC Pollanten, Manfred Zeiher vom TSV Wolfstein, Reinhold Heß von der DJK Fiegenstall, Betty Krohe von der SG Ramsberg, Peter Neumeyer vom TSV Berching und Hans-Jürgen Nunner vom FSV Berngau.

Goldene Raute für die Eintracht

Mit Rauten, dem Gütesiegel des BFV für besondere Leistungen als Verein, sind drei Fußballclubs ausgezeichnet worden. Der TSV Wolfstein hat die Goldene Raute mit Ähre als höchste Stufe erhalten. Der SV Eintracht Penzendorf konnte die Goldene Raute mit nach Schwabach nehmen. Ein Vertreter des SSV Oberhochstatt hat die Plakette für die Silberne Raute entgegen genommen.

Zu Gast beim BFV-Ehrenabend im Amt für Landwirtschaft in Roth waren auch zahlreiche Kommunalpolitiker und Vertreter des Sports. Dieter Habermann, der Ehrenamtsbeauftragte des BFV, forderte die Vereine auf, sich um mehr Nachwuchs im Ehrenamt zu kümmern, indem man Schulungen des BFV nütze. Der Neumarkter Landrat Willibald Gailer erklärte, neben der hervorragenden Infrastruktur seien es die großartigen Menschen im Ehrenamt, die den Sport in der Region ausmachten.

Wichtiger Abend

Roths Erster Bürgermeister Ralph Edelhäußer fand die Nebenwirkungen des Ehrenamts bemerkenswert. "Man erlebt viel mehr als ohne und lernt Kameradschaft sowie Freundschaft kennen", war er überzeugt. Gerd Distler, der Sportsprecher in Schwabacher Stadtrat, schilderte zunächst seine eigene Laufbahn als Spieler und Ehrenamtlicher beim SV Unterreichenbach. "Für alle, die so wie ich mit Herzblut für ihren Verein arbeiten, sind Abende wie dieser ganz wichtig", fügte Distler hinzu.

Christian Kuhnle, der Vorsitzender des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) im Kreis Roth-Schwabach bezeichnete den Ehrenamtsabend des BFV als "leuchtendes Beispiel für alle anderen Fachverbände." Kuhnle hob hervor, dass der BLSV Roth-Schwabach mit Thomas Panni von der DJK Schwabach seit kurzem ebenfalls über einen Ehrenamtsbeauftragten verfüge.

Der Rother Landrat Herbert Eckstein betonte die Schulungsfunktion des Ehrenamts. "Ohne meine Erfahrungen in der Jugendarbeit und als Schiedsrichter wäre ich nie das geworden, was ich heute bin", so der SPD-Kommunalpolitiker. Fähigkeiten wie das Reden vor Publikum habe er dort erlernt, unterstrich er.

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