Jubiläum

ELJ Roth-Schwabach feierte sechzigjähriges Bestehen

Robert Schmitt

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5.10.2015, 08:51 Uhr
ELJ Roth-Schwabach feierte sechzigjähriges Bestehen

© Foto: Robert Schmitt

Die Bezeichnung sollte wohl eher den Charakter der Feierlichkeit unterstreichen: Gut essen und trinken, tanzen, viel plaudern, alte Freunde treffen und Erinnerungen austauschen. Das stand im Mittelpunkt. Immerhin waren zwei Gründungsmitglieder gekommen, um zu gratulieren.

Die 74-jährige Bärbel Bauer aus Kammerstein, geborene Volkert und Mutter des CSU-Landtagsabgeordneten Volker Bauer, und die 76-jährige Rosemarie Heyder aus Roth, geborene Meyer aus Rednitzhembach, gehörten 1955 zu der Gruppe von etwa zehn Jugendlichen, die den Verband aus der Taufe hoben.

Liebe fürs Leben

Zum ersten Vorsitzenden der ELJ Schwabach ist damals Martin Mehl gewählt worden. Er wohnt heute mit seiner Gattin Gunda in Neustadt an der Aisch. Von dort sendete das Paar Glückwünsche per Brief. Schließlich verdankt es seine bald ebenfalls 60-jährige glückliche Ehe der Begegnung in der ELJ. „Für uns war’s damals eine schöne Zeit und extra dazu sind wir zusammengekommen“, schrieben die beiden. „Es freut uns, dass es die ELJ Schwabach noch gibt und sie kein Strohfeuer war.“

Für die aktuelle Vorsitzende Gabi Schröter aus Leerstetten beschreibt Mehls Brief die ELJ perfekt. Denn sie hat viele Paare zusammengebracht. Das bewies auch der Rückblick in Bildern. Dort waren neben Ausflügen und Veranstaltungen auch zahlreiche Hochzeiten dokumentiert.

Im knappen offiziellen Teil nahmen Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler und Dekan Klaus Stiegler das Fest zum Anlass, um auf die Wurzeln des Jugendverbands hinzuweisen. „Und Gott schuf den Landwirt, um das Paradies zu pflegen“, sagte Stiegler während einer kurzen Andacht, um die elementare Bedeutung des Berufsstands zu unterstreichen.

Es sei ein anspruchsvoller Beruf, in dem die Anforderungen in den vergangenen sechs Jahrzehnten enorm gestiegen seien. Dennoch dürfe man nicht vergessen, fügte er hinzu, „dass landwirtschaftliche Produkte zwar durch die Hand des Bauern gehen, aber Gottes Güte dabei mit im Spiel ist“.

Marlene Mortler ist selbst Landwirtin. Ferner verbindet sie mit der ELJ Schwabach das Geburtsjahr. Auch die Bundestagsabgeordnete hat 1955 das Licht der Welt erblickt. Sie stellte den enormen Produktivitätszuwachs der Landwirtschaft in den Mittelpunkt ihres Grußworts. 1950 habe die Weltbevölkerung bei 2,5 Milliarden gelegen und es hätten 800 Millionen gehungert. „Heute leben 6,5 Milliarden Menschen auf unserem Planeten, die Zahl der Hungernden hat sich aber nicht erhöht.“

Die mitunter „massive Kritik“ an der hiesigen Landwirtschaft hielt sie deshalb für nicht gerechtfertigt. „Bauern sind in unserem Land unverzichtbar“, meinte Mortler und rief die ELJ auf, „die riesigen Aufgaben der Bauern bei Diskussionen ins rechte Licht zu rücken“. Denn die Landwirtschaft, das sei „schließlich Euere Zukunftsbranche“, war die CSU-Politikerin überzeugt.

Oberbürgermeister Matthias Thürauf (CSU) hob hervor, die ELJ halte traditionelle Werte noch hoch. Dazu gehört seiner Meinung zufolge auch, dass in Zeiten von Smartphones, PC und Internet das Zusammenkommen gepflegt wird. „Ihr wart in sechs Jahrzehnten gemeinsam aktiv und das ist es, worauf es im Leben ankommt“, so das Stadtoberhaupt. Das habe die ELJ schon immer stark gemacht und sie habe dabei Schönes und Bleibendes geschaffen. „Ich wünsche Euch, dass es so weitergeht“, sagte Thürauf.

Die Grüße und Glückwünsche des ELJ-Kreisverbands Roth-Schwabach überbrachte dessen Vorsitzende Leni Meermann. Für die Gemeinde Kammerstein gratulierte die stellvertretende Bürgermeisterin Jutta Niedermann-Kriegel.

Gründergeneration

Aus den Reihen der Landjugend waren weitere Männer und Frauen der ersten Stunde zu Gast. Der 80-jährige Heinrich Götz aus Gustenfelden ist zwei Monate nach der Gründung Mitglied geworden und war einer der ersten Nachfolger Mehls im Amt des Vorsitzenden der ELJ Schwabach.

Der 76-jährige Gerhard Volkert aus Bernlohe ist bei Gründung des Kreisverbands Schwabach 1958 zu dessen erstem Vorsitzenden gewählt worden. Wie Mehl hat auch Volkert seine Frau bei der ELJ kennengelernt. Die 73-jährige Lina Volkert hieß damals „Krafft“, kam aus Unterbaimbach und war Chefin der jungen Frauen innerhalb des ELJ-Kreisverbands.

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