Ende einer Ära: Schmidbauer & Kälberer auf Abschiedstournee

19.11.2015, 09:44 Uhr
Ende einer Ära: Schmidbauer & Kälberer auf Abschiedstournee

© Foto: Jenninger

Dieser Entschluss steht, auch wenn er nicht die Folge eines Zerwürfnisses der beiden Musiker ist, sondern von „größter Einigkeit und bester Übereinstimmung“ geprägt sei, wie Martin Kälberer versichert. Aber es sei nach über 20 gemeinsamen Jahren einfach an der Zeit für eine Zäsur gewesen.

Zum Glück ist der nächste Sommer noch weit weg, so dass Schmidbauer & Kälberer genügend Zeit bleibt, sich auf einer ausgedehnten Konzertreise von ihren Fans zu verabschieden. Außerdem werden die beliebten Liedermacher ja nicht aufhören, Musik zu machen – nur eben in einem anderen Kontext und in anderen Konstellationen.

Einmal kommen sie jetzt aber noch mal als gemeinsames Duo nach Schwabach, um am Freitag, 27. November, ab 20 Uhr im Markgrafensaal zu gastieren. Zuvor gab Martin Kälberer unser Zeitung ein Interview.

Herr Kälberer, zusammen mit Werner Schmidbauer haben Sie kürzlich Ihre Trennung zum Ende der laufenden Tournee im Sommer 2016 angekündigt. Haben Sie sich etwa entzweit?

Martin Kälberer: Im Gegenteil! Dieser Entschluss ist von größter Einigkeit geprägt und in bester Übereinstimmung getroffen worden.

Wird Ihnen der Trubel langsam zu viel?

Kälberer: Zu viel wäre wohl die falsche Wortwahl. Allerdings wollten wir immer schon die Kontrolle behalten über das, was wir tun und vermeiden, dass die Ereignisse uns vor sich her treiben. Das ist uns immer ganz gut gelungen. Auch deswegen ist ein Punkt für uns wichtig, an dem mal angehalten und geschaut wird, wo wir stehen und wohin wir wollen.

Und was waren dann die konkreten Gründe die Entscheidung, nach dieser Tour aufzuhören?

Kälberer: Wir dachten uns einfach, nach rund 22 gemeinsamen Jahren, einem guten Dutzend CDs und über 1500 Konzerten ist mal eine Zäsur, ein Innehalten an der Zeit. Und das ganz bewusst und selbstbestimmt, unabhängig vom vermeintlichen Erfolg oder Misserfolg.

Apropos: Was bedeutet Ihnen Erfolg generell?

Kälberer: Wenn viele Leute unsere CD kaufen, heißt das, dass viele Leute unsere Musik hören. Das freut uns sehr, ist aber nicht das Hauptkriterium, wonach wir uns selbst beurteilen. Kommerzieller Erfolg ist erfreulich, hat aber auch seine Nachteile, bringt Verpflichtungen und schürt Erwartungen. Es ist auch eine Frage der Reihenfolge: Wenn das, was wir selbst gut finden, Erfolg hat – dann ist das toll. Wenn wir nur noch versuchen würden, das zu tun, was Erfolg hat – dann ist das Quatsch.

Haben Sie keine Befürchtungen, dass bei Ihnen Wehmut aufkommt, je näher der Termin der Trennung rückt?

Kälberer: Das kann schon sein, das wird uns aber nur noch mehr motivieren, die kommende Zeit bis dahin voll zu genießen.

Was sagen Sie denjenigen Fans, die Sie bitten, Ihre Entscheidung nochmals zu überdenken?

Kälberer: Interessanterweise verstehen die allermeisten genau, was wir meinen und gönnen uns das auch von Herzen. Natürlich hoffen viele unserer Fans, dass das nur eine befristete Auszeit ist und uns dann eh irgendwann langweilig wird …

Können Ihre Fans denn auf eine Rückkehr hoffen, oder ist diese Entscheidung endgültig?

Kälberer: Was heißt schon endgültig? Die Entscheidung, im Sommer 2016 aufzuhören, ist erst einmal definitiv. Eine endgültige Festlegung, was in der Zukunft alles noch passiert, kann und soll es nicht geben. Genau daraus entsteht das Maß an Freiheit, das uns vielleicht in einem anderen Projekt, in einer anderen Konstellation wieder zusammenführen könnte.

Wissen Sie schon, was Sie danach machen werden?

Kälberer: Nein, das wäre völlig gegen unseren Plan, jetzt schon zu wissen, was dann passiert.

Haben Sie Ihr aktuelles Bühnenprogramm auf die Trennung hin modifiziert, oder was dürfen die Konzertbesucher jetzt von Ihnen erwarten?

Kälberer: Bis jetzt gibt es noch kein explizites Abschiedsprogramm. Das momentane Bühnenset wird sich aber sicher verändern in den nächsten Monaten – das war bei allen unseren Programmen so. Und für unser letztes großes Konzert im Juli 2016 beim „Finale dahoam“ denken wir uns natürlich etwas Besonderes aus.

Und was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Kälberer: Gesundheit und weiterhin den Spaß am Musizieren, den wir gerade haben!

 

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