Ende eines Vorzeigeprojekts

5.6.2009, 00:00 Uhr
Ende eines Vorzeigeprojekts

© Karg

«Es ist bedauerlich, aber aus wirtschaftlichen Gründen nicht anders machbar», sagt Oberbürgermeister Matthias Thürauf. «Auch Vorzeigeprojekte müssen wirtschaftlich vertretbar sein.»

Das aber ist es nicht mehr. Schon im vergangenen Jahr hatten Robert Zimmermann und Peter Körzendörfer, die beiden Geschäftsführer der stadteigenen Abfallwirtschafts-GmbH, auf Probleme hingewiesen. 2008 hat die Anlage rund 50 000 Euro Verluste eingefahren.

Zu wenig Biomüll

Der Grund: 2007 hat die Stadt Fürth beschlossen, ihren Biomüll nicht mehr in Schwabach zu entsorgen, sondern zu kompostieren. «Das war der Knackpunkt», sagt Zimmermann. Das bringt zwar keine umweltfreundliche Energie und setzt Kohlendioxid frei, ist aber um die Hälfte billiger. Der Biomüll, der aus Schwabach, Nürnberg und Erlangen geliefert wird, reicht aber nicht aus, um kostendeckend zu arbeiten.

«Wir bräuchten 13 000 Tonnen im Jahr, haben aber nur noch 10 000. Und Besserung ist nicht absehbar», so Zimmermann.

Hinzu kommt: Die 13 Jahre alte Anlage müsste zum Teil saniert werden. Kosten: 300 000 Euro in den nächsten beiden Jahren.

In jedem Fall aufrecht erhalten bleibt die Nahwärmeversorgung des gegenüberliegenden Baugebiets. Mehrere technische Möglichkeiten, darunter eine Hackschnitzelheizung, werden nun geprüft.

Für das Gelände gibt es noch keine neuen Pläne. Alle nicht mehr benötigten Gebäude werden abgerissen, auch die beiden Faultürme.