Evangelische Kirche: Segnung von Homo-Ehen möglich?

16.4.2018, 17:40 Uhr
Sollen evangelische Pfarrer und Pfarrerinnen bald homosexuelle Paare segnen können? Darüber wird wohl am Mittwoch entschieden.

© dpa Sollen evangelische Pfarrer und Pfarrerinnen bald homosexuelle Paare segnen können? Darüber wird wohl am Mittwoch entschieden.

Evangelische Pfarrer in Bayern können künftig möglicherweise selbst entscheiden, ob sie gleichgeschlechtliche Paare öffentlich segnen wollen oder nicht. Über den entsprechenden Vorschlag einer Arbeitsgruppe will das evangelische Kirchenparlament - die Landessynode - bei ihrer Frühjahrestagung im mittelfränkischen Schwabach debattieren. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte am Montag, er sei gespannt, was die Landessynode dazu sage. Bedford-Strohm gilt als Befürworter der Ehe für alle.

Bisher können gleichgeschlechtliche Partnerschaften - sogenannte Homo-Ehen - in Bayern nicht in öffentlichen Gottesdiensten, sondern nur im seelsorgerlichen Rahmen gesegnet werden. In manchen Gemeinden werden solche Segnungen dem Arbeitspapier zufolge aber trotzdem öffentlich vorgenommen.

Die Arbeitsgruppe schlägt vor, dass die Segnungen in Gottesdiensten in Bayern grundsätzlich möglich sein sollen. Doch ein Pfarrer soll selbst entscheiden dürfen, ob er eine solche Segnung vornehmen will. "Öffentliche Segenshandlungen wird es (weiterhin) geben, aber nicht mehr unter der Hand", fasste Dekan Hans Stiegler, Mitglied der Arbeitsgruppe, zusammen. Die Gruppe habe festgestellt, dass es bei dem Thema einen Dissens innerhalb der Kirche gibt.

Auch bundesweit herrscht bei der evangelischen Kirche Uneinigkeit in dieser Frage. Die Synode in Württemberg etwa verbietet die öffentlichen Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren, die Landeskirche Baden erlaubt sie dagegen.

Mittwoch soll Entscheidung fallen

Eine Entscheidung über die künftige Handhabung in Bayern wird noch bei der Frühjahrstagung erwartet, und zwar für Mittwochabend. Die Landessynode ist am Sonntag mit einem Gottesdienst eröffnet worden. Sie soll an diesem Donnerstag mit dem Reisesegen des Landesbischofs enden. Zuvor will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein Grußwort sprechen - er war von 2014 bis Anfang dieses Jahres Mitglied der Synode.

Das Kirchenparlament ist das oberste Entscheidungsorgan der evangelischen Landeskirche und wird von den 13.000 bayerischen Kirchenvorstehern gewählt. Die Synodalen kommen zweimal im Jahr in wechselnden Städten zusammen.

Das Schwerpunktthema bei der Frühjahrstagung in diesem Jahr ist die missionarische Kirche, um die es an diesem Dienstag gehen soll. Eine der Fragen dabei: Was kann die Kirche tun, dass Menschen im Evangelium wieder besser die Antwort auf ihre Lebensfragen finden? "Mission als Lifestyle - das ist für mich das Thema", sagte Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel. Außerdem soll es bei dem Treffen auch um Pensionen etwa von Pfarrern und andere Kirchenbeamte gehen.

Uneinigkeit in der Kirche

Auch bundesweit herrscht bei der evangelischen Kirche Uneinigkeit in dieser Frage. Die Synode in Württemberg etwa verbietet die öffentlichen Segnungen von gleichgeschlechtlichen Paaren, die Landeskirche Baden erlaubt sie dagegen.

Eine Entscheidung über die künftige Handhabung in Bayern wird noch bei der Frühjahrstagung erwartet, und zwar für Mittwochabend. Die Landessynode ist am Sonntag mit einem Gottesdienst eröffnet worden. Sie soll an diesem Donnerstag mit dem Reisesegen des Landesbischofs enden. Zuvor will Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ein Grußwort sprechen - er war von 2014 bis Anfang dieses Jahres Mitglied der Synode.

Das Kirchenparlament ist das oberste Entscheidungsorgan der evangelischen Landeskirche und wird von den 13 000 bayerischen Kirchenvorstehern gewählt. Die Synodalen kommen zweimal im Jahr in wechselnden Städten zusammen.

Das Schwerpunktthema bei der Frühjahrstagung in diesem Jahr ist die missionarische Kirche, um die es an diesem Dienstag gehen soll. Eine der Fragen dabei: Was kann die Kirche tun, dass Menschen im Evangelium wieder besser die Antwort auf ihre Lebensfragen finden? "Mission als Lifestyle - das ist für mich das Thema", sagte Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel. Außerdem soll es bei dem Treffen auch um Pensionen etwa von Pfarrern und andere Kirchenbeamte gehen.

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