Evangelische Landjugend war zu Gast in Brasilien

10.4.2014, 08:43 Uhr
Evangelische Landjugend war zu Gast in Brasilien

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Eine dreiwöchige Begegnungsreise durch das größte Land Lateinamerikas führte die Landjugendfunktionäre zu den Partnerorganisationen der Landjugend und zur Leitung der evangelisch-lutherischen Kirche in Porto Alegre.

Aufgaben der Kirche

Dort kam die achtköpfige Delegation der ELJ ins Gespräch mit dem Kirchenpräsidenten Dr. Nestor Friedrich, dem Oberhaupt der 800000 Lutheraner in Brasilien. Zur Sprache kam die Aufgabe der Kirchen zur Entwicklung des Landes, aber auch die Bedeutung der Arbeit der ELJ für den ländlichen Raum Bayerns.

Beim Projektpartner CAPA, dem „Zentrum zur Unterstützung der Kleinbauern“ im Bundesstaat Paraná lernten die Landjugendlichen die Arbeit einer ökologisch ausgerichteten Agrarberatung kennen. In einem von Landflucht und Monokulturen geprägtem Umfeld leistet die CAPA wichtige Regionalentwicklung und schafft Perspektiven für Kleinbauern, die ihre Erzeugnisse regional vermarkten und dabei guten Absatz finden.

Auch eine Ansiedlung ehemals Landloser sowie ein Indianerdorf besuchten die Landes- und der Kreisvorsitzende der Landjugend. Das Projekt CAPA gilt aufgrund seiner Erfolge inzwischen als Vorzeigeprojekt des Landes.

Armut, Gewalt, Drogen

Ein weiterer Projektpartner der Landjugend, die Kindertagesstätte Creche Cantinho Amigo („Freundliche Ecke“) liegt 1500 Kilometer entfernt in einem der ärmsten Gegenden des Ballungsraums der Stadt Belo Horizonte. Hier ziehen täglich Menschen aus den ländlichen Regionen zu, die auf der Suche nach Arbeit, Einkommen und würdigen Lebensbedingungen sind.

In der von Armut, Gewalt und Drogen geprägten Vorstadt schafft die Kindertagesstätte Hoffnung für 40 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren. Sowohl die CAPA als auch die Kindertagesstätte werden von der Landjugend durch die jährlich stattfindende Spendenaktion „Brot statt Böller“ unterstützt, an der sich auch viele Menschen aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach beteiligen.

Gespannt sind Wirth und Illini, wie das Land die Fußballweltmeisterschaft bewältigen wird. Anstehende Bauprojekte für die WM, wie eine Straße zum Flughafen von Belo Horizonte, sind noch nicht fertig gestellt. In Brasilien, wo Tourismus nur in wenigen Regionen stattfindet, ist man außerdem ohne Kenntnisse der Landessprache Portugiesisch meist auf sich gestellt, da kaum jemand Englisch spricht.

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