Falken-Kulturreisen: Die letzte Fahrt geht nach Venedig

29.8.2015, 09:36 Uhr
Falken-Kulturreisen: Die letzte Fahrt geht nach Venedig

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Mehr als 150 Kulturreisen waren es. Sie alle hat der 1986 gegründete Verein Falken-Kulturkooperative in den vergangenen 27 Jahren organisiert und betreut. Etwa 2500 Menschen waren mit ihnen – oft sogar mehrmals – unterwegs: Auf Reisen in Kulturlandschaften und Kulturstädte, zu Musikfestivals, zu besonderen Opernereignissen und zu Konzerten.

Die Reiseziele reichten von Istanbul bis Kuba, lagen aber vor allem in Europa. Das Auswählen von Hotels und Stadtführern, von Kultureinrichtungen und Veranstaltungen dort, natürlich auch das Durchführen und Begleiten der Reisen und die Betreuung der Gäste haben Christa und Klaus Schmidt zusammen mit ihren Mitarbeitern immer selbst und immer ehrenamtlich übernommen.

Die Reiseziele waren stets begehrte „Hotspots“: die Semperoper in Dresden, die Kulturstädte Leipzig und Weimar, Meiningen, die Wartburg, Stuttgart, Hamburg und München. Dann Wien, die Wachau, Paris, Zürich, die Mailänder Scala, Schottland mit dem Edinburgh-Festival, das Budapester Frühlingsfestival, die Opernfestspiele in Verona und Bregenz, die Marken mit dem Rossini-Festival in Pesaro, die Provence mit den Festivals in Orange und Aix en Provence, Reisen in die Toskana, nach Sizilien und Sardinien, Spanien und Portugal, ins Veneto, zu den „Weißen Nächten“ nach St. Petersburg, Riga, Tallinn und Vilnius, nach Finnland, Schweden, Norwegen und Island.

Ganz besonders schöne Reiseziele für Christa Schmidt, die die Fahrten seit 1996 überwiegend allein betreute, weil ihr Mann die Kleinkunstbühne „Casa de la Trova“ leitete: „Nordschweden und Island, aber auch Sardinien hat mich besonders in seinen Bann gezogen.“

Hochwertiges Kabarett

Nützlicher Nebeneffekt dabei: Der Erlös aus diesen Reisen ermöglichte es den Schmidts, in ihrer Kleinkunstbühne „Casa de la Trova“ in Wendelstein über die Jahre ein hochwertiges Kabarett- und Musikprogramm zu bieten – verbunden mit der angemessenen technischen Ausstattung.

„Aber jetzt sind wir aus Gesundheits- und Altersgründen am Ende unserer Reisen angekommen“, sagt Christa Schmidt und zieht damit einen Schlussstrich unter das Reiseprogramm. Im Dezember 2015 startet die letzte Reise: in die Lagunenstadt Venedig. Deren Reiz und besonderes Flair, das weiß Christa Schmidt aus der vielfachen Erfahrung, „entfaltet sich gerade in der kühlen Jahreszeit“. Viele Gäste sind mehrfach mit den Schmidts dorthin gereist – bis zu 23 Mal.

Einige Eindrücke von diesen Reisen hat das Ehepaar übrigens in drei Vitrinen in Wendelstein ausgestellt. Eine steht am „Plärrer“ an der Kreuzung von Sperbersloher und Further Straße und zwei am Parkplatz am Steg über die Schwarzach.

„Wir haben diese Reisen mit Begeisterung, Freude und „Herzblut“ organisiert und durchgeführt“, erinnert sich Christa Schmidt gern an die 27 Jahre. Und sie bedankt sich für das Interesse, die Neugierde und die Bereitschaft der Mitreisenden, „sich auf unsere Art der Durchführung einzulassen“. Damit meint sie, „nicht bis zur Erschöpfung alles sehen zu wollen, sondern das Wesentliche zu genießen“. Immer wieder höre sie von Teilnehmern, dass die eine oder andere Reise die schönste war, die sie jemals gemacht hatten. Schmidt: „Das freut uns natürlich.“ Denn ihr Motto „Reisen mit Freunden“ war für das sozial engagierte Ehepaar „nicht nur ein Slogan“, sondern hatte „eine tiefere Bedeutung“.

Das Ende der Kultur-Reisen des Vereins bedeutet aber natürlich nicht das Ende der Kleinkunst im Casa de la Trova. Christa und Klaus Schmidt freuen sich weiter über viele Besucher der Kleinkunstbühne und wünschen deren Besuchern „noch viele interessante und beeindruckende Kulturerlebnisse“.

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