Feuerwehr Büchenbach: Brände, Kühe und Vermisste

12.1.2017, 09:50 Uhr
Feuerwehr Büchenbach: Brände, Kühe und Vermisste

© Foto: Schmitt

"Sie haben gezeigt, was Solidarität wert ist", erklärte Dörfler und plädierte angesichts solchen Einsatzes für zweierlei: "Diese Leute verdienen unsere Anerkennung und sie brauchen eine gute Ausrüstung", so der Katastrophenschutzexperte. Ferner trat er für den Erhalt der Strukturen vor Ort ein. "Jede Ortsteilwehr ist wichtig, denn sie sind oft die einzigen, die helfen können", war Dörfler überzeugt.

Büchenbach ist im Jahre 2016 von großen Katastrophen verschont geblieben. Dennoch konnte Norbert Dörfler in seinem Bericht ein regeres Einsatzgeschehen als 2015 schildern. 2016 ist die Feuerwehr Büchenbach 59 Mal gerufen worden und war damit neun Mal mehr gefragt als im Jahr zuvor. 29 technische Hilfeleistungen standen 16 Brandeinsätze gegenüber, was erstaunlich ist. 2015 waren in der Gemeinde lediglich sieben Mal Flammen zu bekämpfen. Einschließlich der Fehlalarme und sonstigen Einsätze haben die Feuerwehrleute Büchenbachs 1078 Arbeitsstunden geleistet und damit kräftig zugelegt. 2015 brachten sie es auf 781 Stunden.

Emotional gewiss am belastendsten war dabei die erfolgreiche Suche nach einer vermissten Jugendlichen im Oktober, zu der „relativ schnell relativ zahlreich Kräfte bereit gestellt wurden“, so Norbert Dörfler. Der Kommandant übte dabei Kritik an gut gemeinten, aber seiner Meinung zufolge offenbar zu wenig überlegten Kommentaren in den sozialen Medien. "Hinweise, die glaubhaft waren, haben uns in eine falsche Richtung geführt", sagte Dörfler. „Bei manchen hat hier wohl die Fantasie verrückt gespielt“, vermutete er.

Kuh in der Güllegrube

Wie eine Feuerwehr immer wieder aufs Neue gefordert ist und dabei höchst außergewöhnliche Situationen meistern muss, hat ein Einsatz in Breitenlohe gezeigt. Für die Rettung einer Kuh aus einer Güllegrube wurde ein eigenes Geschirr aus dem Nürnberger Land herbeigeschafft. Mittels zweier Gabelstapler und eines Traktors mit zwei Seilwinden sei das Tier schließlich durch eine lediglich 1,8 Quadratmeter große Luke ans Tageslicht geschafft worden. Der spektakulärste Brandeinsatz betraf ein Wohnhaus mit vier Ebenen. Dabei ist es der Büchenbacher Feuerwehr gelungen, die Brandschäden auf eine Etage zu begrenzen.

Einen besonderen Dank sprach Dörfler den Leitern der Jugendfeuerwehr und den Gerätewarten aus. „Tina Butschek und Alexander Winter leisten beim Nachwuchs hervorragende Arbeit“, so Dörfler. Die Instandsetzung und Überprüfung technischer Geräte und aller Schläuche habe durch die neuen Werkstätten ein neues Niveau erreicht, so Dörfler.

Ferner hob Norbert Dörfler die Qualifikationsbereitschaft seiner Mannschaft hervor und nahm mehrere Ehrungen für langjährigen Dienst vor. Elf Feuerwehrleute im Alter zwischen zwölf und 50 Jahren haben den ersten Teil der Truppmannausbildung absolviert. Fünf Frauen und Männer der Wehr haben den Atemschutzlehrgang hinter sich gebracht. Stefan Sommerauer hatte an der staatlichen Feuerwehrschule in Würzburg den Lehrgang für Zugführer belegt. Rik Denne wurde dort zum Gruppenführer ausgebildet. Dörfler ernannte ihn zum Oberfeuerwehrmann.

Eine Vereinsehrung für langjährigen Einsatz ging an den zuverlässigsten Verkehrssicherer der Büchenbacher Feuerwehr. Der 61-jährige Rudi Fürsich ist für 45 Jahre aktiven Feuerwehrdienst ausgezeichnet worden. Seit 30 Jahren Feuerwehrmann ist Wolfgang Fay. Nadine Kaden, Manuel Claaßen und Andre Merkel sind seit zehn Jahren Feuerwehrleute in Büchenbach. Als neue aktive Mitglieder begrüßte Norbert Dörfler Dianne Borgmann, Katja Krug, Alexander Luxenburger, Jonas Dörfler und Marco Böhm.

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