Final Four: Basketballerinnen schafften es ins Endspiel

16.4.2015, 10:32 Uhr

Bei den beiden Spielen beim TV 1848 Schwabach mit auf der Spielerbank: Die frisch operierte Mila Walden, die zum Erreichen des „Final Four“ einen nicht unwesentlichen Beitrag geleistet hatte.

Die Einheimischen eröffneten das Final-Four-Turnier mit dem Spiel gegen den MTV 1879 München, seines Zeichens Sechster der Bayernliga Süd, intern als Gegner der Kategorie „machbar“ gehandelt. Doch der Widerstand des Teams aus der Landeshauptstadt war größer als erwartet, sodass Coach Jonas Leimert seine Leistungsträger nicht schonen konnte. Schwabach führte nach dem ersten Viertel 12:11, lag aber zur Halbzeit mit 26:30 zurück. Schwabach agierte zu langsam und mit zu wenig Zug zum Korb.

Nach einem Kabinengespräch zwischen Trainer und Spielerinnen lief es nach der Pause besser. Die Gastgeberinnen kämpften jetzt verbissen und machten beim Fast Break vieles richtig. Zudem schien München konditionelle Probleme zu bekommen. Schwabach arbeitete sich heran, glich aus, und 90 Sekunden vor Viertelende stellte Coach Leimert auf Zonenpresse um. Die Überraschung glückte, drei Ballgewinne wurden erfolgreich verwertet, das Viertel ging mit 26:17 an Schwabach, und der TV 48 ging mit einem 52:43 in das Schlussviertel.

Neun Korbpunkte sind im Basketball zwar nicht die Welt, aber der MTV München schien angezählt. Schwabach presste weiter und München traf nicht mehr wie vorher. Ein letzter verzweifelter Versuch der Gäste: „Stop the clock“ in den letzten zwei Spielminuten, zwölf Fouls und die entsprechenden Freiwürfe für die Einheimischen, die an der Linie aber recht sicher waren. Die Folge: der Vorsprung wuchs, das Viertel ging mit 27:14 an Schwabach, am Ende stand ein verdientes 79:61.

TV 48 Schwabach: Hansel (20, 4/4), Kreklau (14, 2/2), Ehrhardt (10, 8/5), Schwab (8, 8/2), Angie Walden (8), Milde (7, 1/1), Cvjetan (6), Kaiser (6), Ficht (FW 2/0), Hewig.

Im zweiten Halbfinalspiel setzte sich der Regionalligadritte, die BG Elsenfeld/Großwallstadt, mit 60:45 gegen den Regionalligavierten, die TS Jahn München II, durch. Elsenfeld schoss aus allen Lagen, traf vor allem aus der Dreierdistanz und war der Turnerschaft im „one on one“ einfach überlegen. Damit war die Finalpaarung komplett – Schwabach gegen BG Elsenfeld/Großwallstadt.

Alte Bekannte

Beide Finalisten kannten sich noch aus der vergangenen Regionalligasaison. Coach Jonas Leimert hatte Mannverteidigung angesagt, und die wurde fast während des gesamten Spiels praktiziert. Die Unterfranken begannen stark, Schwabach konnte das Ergebnis im ersten Viertel nur mit Mühe im Rahmen halten (12:18).

Der zweite Durchgang war weitgehend eine klare Sache für die Einheimischen. Schwabach traf aus der Distanz, aus der Nähe, von der Freiwurflinie aus, spielte konsequent über die Center und damit die Größenvorteile sowie das bessere „1 gegen 1“ aus. „Weitgehend“ heißt allerdings nicht vollständig. In der letzten Spielminute vor der Halbzeitpause machte der Regionalligist wieder etwas Boden gut. Das Viertel ging „nur“ mit 23:14 an die Gastgeberinnen, die damit zur Halbzeit 33:32 führten.

Der minimale Vorsprung war nach der Pause schnell verspielt. Der Gast um Jasmin Carl drehte jetzt mächtig auf. Als der Schwabacher Trainer mit Jana Hewig und Katta Kreklau die Kombination gefunden hatte, die Jasmin Carl an die Leine legen konnte, war das Spiel schon so gut wie entschieden. Für eine Aufholjagd fehlte der Schwabacher Mannschaft jedenfalls die Kraft, zumal Sara Hansel bei einer Aktion im zweiten Durchgang umgeknickt war und nicht mehr ihre volle Leistung bringen konnte. Das Viertel ging mit 27:17 an die BG Elsenfeld/Großwallstadt. Der Spielstand zu Beginn des Schlussviertels war zwar noch nicht aussichtslos, aber dem Regionalligisten reichte in den letzten Minuten ein Spiel der Marke „Ergebnisverwaltung“, um mit einem 74:64-Sieg den Bayernpokal mit nach Hause zu nehmen.

Schwabachs Coach Jonas Leimert wollte keines seiner Mädels besonders hervorheben. Es ist seine Art zu zeigen, dass er mit der Leistung seines Teams über die zwei Spiele hinweg recht zufrieden gewesen war. Durch die Niederlage wurde allerdings die Möglichkeit einer erstmaligen Teilnahme am bundesweit ausgeschriebenen DBB-Pokal vergeben.

Für die Damen I ist die Saison sportlich abgehakt, jetzt beginnt das große Warten auf die Chance, die Regionalliga vielleicht doch noch via Hintertür zu erreichen. Sportlich war der TV 48 ja, wie berichtet, gescheitert.

TV 48 Schwabach: Kreklau (27, 13/9), Cvjetan (16), Hewig (7, 4/3), Hansel (5/1), Walden (4), Ehrhardt (2), Kaiser (2), Schwab (1, 4/1), Milde, Ficht.

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