Freller eröffnete in New York die Ausstellung „Life After Survival“

29.1.2016, 08:38 Uhr
Freller eröffnete in New York die Ausstellung „Life After Survival“

© Fotos: oh

Die Fotoausstellung „Life After Survival“ zeigt Waisenkinder, die den Holocaust überlebten und im Juli 1945 Zuflucht in einem UN-Kinderzentrum in Markt Indersdorf fanden. Fünf Wochen lang wird die bewegende Schau im UN-Hauptsitz in New York gezeigt.

Initiiert wurde die Ausstellung mit viel Engagement von der Historikerin Anna Andlauer. Sie zeigt die Geschichte des ersten internationalen UN-Kinderzentrums, die großartige Arbeit der damaligen Helferinnen und Helfer und natürlich die tragischen Schicksale seiner Bewohner, die später als „Kinder von Indersdorf“ Bekanntheit fanden.

Als Stiftungsdirektor ist Freller Teil der deutschen Delegation, die zur Ausstellungseröffnung anreiste. Die Stiftung und die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg hatten bereits seit 2008 die ersten Überlebendentreffen in Indersdorf begleitet. Das Projekt von Anna Andlauer hat die Stiftung daher als Kooperationspartner unterstützt und bei der Bewerbung für eine Ausstellung in New York geholfen.

In seiner Rede ging Freller vor allem auf die Bedeutung von authentischen Erinnerungen ein: „Zeitzeugenberichte sind für die heutige Nachwelt unverzichtbar“, so der Schwabacher, der den Hauptredner und Zeitzeugen Shmuel Reinstein vorstellte. Der 1931 geborene Reinstein überlebte mehrere KZs, unter anderem Flossenbürg, und kam nach Kriegsende mit 14 Jahren ins Kloster Indersdorf.

Freller eröffnete in New York die Ausstellung „Life After Survival“

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Neben der offiziellen Ausstellungseröffnung am 18. Januar hat Freller auch am Gedenkakt der UN zum internationalen Holocaustgedenktag am 27. Januar
teilgenommen. 2005 war es die Generalversammlung der Vereinten Nationen, die den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocausts ausrief.

Für die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist dies auch Gelegenheit, sich in den Gesprächen mit Teilnehmern aus aller Welt über nationale und internationale Formen der Erinnerungsarbeit auszutauschen.

Wegweisende Hilfe

Die Ausstellung „Life after Survival“ läuft noch bis zum 10. Februar in New York und zeigt eine bewegende Erfolgsgeschichte anhand von historischen Fotos und Texten: Im Sommer 1945 machte die noch junge UNO aus dem Kloster Indersdorf ein internationales Kinderzentrum für Waisen und „displaced persons“, die Eltern und Angehörige in den NS-Konzentrations- und Zwangsarbeiterlagern verloren hatten.

Zeitweise lebten dort mehrere hundert Kinder und wurden betreut. Bis 1949 hatte die UNO bzw. ihre Unterorganisation UNRRA – der Vorläufer des heutigen UN-Flüchtlingswerkes – diese wichtige Aufgabe wahrgenommen und damit vielen schwer geschädigten NS-Opfern den Start in eine bessere Zukunft ermöglicht.

In der BR-Mediathek gibt es einen Fim-Beitrag zur Ausstellung „Life After Survival“ bei der UN.

Außerdem gibt auf der Internet-Präsenz des BR den Artikel „Kinder von Indersdorf“ mit der Bildergalerie Jüdische Überlebende mit ihren Fotos.

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