Glosse: Grün-Weißer Fasching im Kreißsaal

30.7.2017, 05:58 Uhr
Bald gibt's Nachwuchs - oder nicht?

© Privat Bald gibt's Nachwuchs - oder nicht?

Heute: keine neue kleine Geschichte von unserem Kollegen co, sondern eine über ihn. Wie sie wissen, ist co der junge Mann, der als bislang letztes zu unserer Redaktionsmannschaft gestoßen ist, der sogleich die Goldrichtig-Kolumne für sich reklamiert hat und der demnächst Papa wird. Er schreibt das ja praktisch jeden Samstag an dieser Stelle.

Wenn die co-Familie demnächst zu Dritt ist, dann werden wir uns schweren Herzens für einen Monat von unserem jungen Familienvater verabschieden müssen. Er geht in Elternzeit. Schon jetzt viel Spaß dabei und ein kleiner Tipp: auf jeden Fall jede Möglichkeit zum Schlafen nützen.

Nun, co geht zwar für einen Monat, aber er kommt im September ja zurück. Und auch zu Hause wird er jeden Tag an uns denken. Beziehungsweise an den Faschingsverein Grün-Weiß Wendelstein.

Das letzte Schirmchen

Wir kamen drauf, weil es am Mittwoch wie aus Kübeln schüttete. Der Weg von der Redaktion zu unserem Lieblingstürken dauerte zwar keine drei Minuten, war aber trotzdem von vielen fetten, fiesen Regentropfen gepflastert. Ich ergatterte den letzten Schirm. Er stellte sich als Schirmchen heraus. Von meinen knapp 100 Kilogramm Lebendgewicht hielt er knapp die Hälfte trocken. Den Schirm hatten wir von unseren Freunden aus der Faschingshochburg Wendelstein geschenkt bekommen. Der grüne Schriftzug auf weißem Grund erinnerte mich daran.

"Der Schirm ist vielleicht ein bisschen klein", bemerkte Kollege co mit leicht spöttischem Lachen, dafür ist die dazugehörige Tasche mit Grün-Weiß-Wendelstein-Schriftzug, die wir damals auch noch bekommen haben, echt praktisch". cos Ehefrau, die er lustigerweise auch Co nennt (allerdings mit großem C), hat darin all jene Dinge verstaut, die sie in den nächsten Tagen in den Kreißsaal mitnehmen wird.

Garde steht Spalier

Was für eine Vorstellung: Im Nürnberger Südklinikum wird der neue Erdenbürger begrüßt, und Präsident Weiser, Vorsitzender Pinzner, die Gugge, der Fanfarenzug und die ganzen Garden stehen symbolisch Spalier. Theoretisch könnte sich co danach dankbar zeigen und für seine Tochter, das spätere Gardemädchen und Tanzmariechen, die spätere Faschingsprinzessin und Guggemusikerin, gleich mal einen Mitgliedsantrag bei den Grün-Weißen ausfüllen.

Er hat das aber strikt abgelehnt. "Kommt überhaupt nicht in Frage", sagte er ungewohnt barsch. Ich bin im ersten Moment ein wenig erschrocken. Im zweiten Moment hatte ich aber die Erklärung gefunden. co hat nicht abgelehnt, weil er sich persönlich aus Fasching nichts machen würde. Vielmehr reagiert er als eingefleischter Clubberer (Dauerkarten-Besitzer!) auf die Farbkombination grün und weiß immer ein klein wenig allergisch. Das hat weniger mit Wendelstein zu tun, als vielmehr mit Fürth.

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