Gossas: Schwabach unterstützt Müllentsorgung in Senegal

SCHWABACH - In der Kleinstadt Gossas im Senegal häufen sich wilde Müllkippen. Nach dem Besuch von Oberbürgermeister Matthias Thürauf und weiteren Schwabachern soll nun eine einfache Deponie gebaut werden.

Das Pressegespräch mit der Gossas-Delegation muss er vorzeitig verlassen. Der Termindruck eines Oberbürgermeisters. Als er schon am Gehen ist, bleibt er doch noch einmal stehen. "Was mir noch wichtig ist zu sagen", sagt Matthias Thürauf: "Ich habe richtig Feuer gefangen. Die Menschen dort haben eine so positive Ausstrahlung. Und man sieht, wo das Spendengeld hinkommt. Künftig will ich mich mehr um die Patenschaft kümmern."

Schon seit 1985 unterstützt Schwabach die katholische Missionsstation im 10.000-Einwohner-Ort Gossas im westafrikanischen Senegal. Die ehrenamtliche Gossas-Gruppe um Margot Feser und Irmgard Sittauer sammelt und überweist jährlich zwischen 8000 und 10.000 Euro Spenden insbesondere für Schulen und die Krankenstation.

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Schwabach

11.5.2018, 14:00 Uhr

Hochrangige Schwabacher Delegation zu Besuch in Gossas

Klein beginnen: Mülldeponie aufbauen

Nun aber soll die Hilfe auf eine "neue zweite Schiene" gestellt werden. Die Stadt Schwabach will direkt mit der Stadt Gossas zusammenarbeiten. "Wir wollen klein beginnen", sagt Thürauf vorsichtig. Doch schon dieses erste kleine Projekt greift ein großes Problem auf: In Gossas gibt es keine geordnete Müllentsorgung. Die Folge: Entlang der Straßen und am Stadtrand sind Müllberge unübersehbar. "Wir wollen deshalb versuchen, eine ganz einfache Deponie zu bauen", erklärt Klaus Bonn, der in Schwabach ein Recycling-Unternehmen betreibt und als Experte mitgereist ist.

Zur Finanzierung will sich Schwabach um Zuschüsse aus einem neuen Förderprogramm des Entwicklungshilfe-Ministeriums bemühen. Schwabachs kleiner Beitrag in einem größeren Zusammenhang. "Es geht um Hilfe aus Mitmenschlichkeit, und es geht auch um die Vermeidung von Fluchtursachen", erklärt Thürauf. "Deshalb muss man vor Ort die Perspektiven verbessern."

"Alles wird gebraucht"

"Wir sind sehr glücklich, dass nun auch die Stadt Schwabach sich so engagieren will", sagt Margot Feser, die bereits zum sechsten Mal in Gossas war. Zur Delegation gehörten neben ihr, Irmgard Sittauer, Klaus Bonn und Matthias Thürauf auch Peter Feser, Stadtrechtsrat Knut Engelbrecht, der Landwirtschaftsstudent Bugra Yilmazel und Stadtwerkegeschäftsführer Winfried Klinger.

© Stadt Schwabach

Im Gepäck hatte sie fünf Taschen und einen Koffer mit Kuscheltieren, Spielen und Schulmaterial. "Eine tolle Sammelaktion von Schülern der Helmschule und deren Lehrerin Regina Riehl-Stumpf", erklärt Margot Feser. "Alles wird gebraucht. Die Schulen und der Kindergarten laufen sehr gut", freuen sich Margot Feser und Irmgard Sittauer. Ebenso wie die neuen Mini-Kredite für Kleinunternehmen.

Brunnen funktioniert nicht

Ein Problem dagegen ist eine landwirtschaftliche Fläche, die mittlerweile brach liegt. Der Brunnen für die Wasserversorgung ist ebenso defekt wie die Solaranlage. Winfried Klinger will mit seinen Experten der Stadtwerke eine Lösung erarbeiten — Hilfe der ganz konkreten Art.

Spendenkonto der Stadt, Stichwort "Gossas": IBAN DE97 7645 0000 0000 0500 05