Große Nachfrage nach „Offenem Ganztag“ in Schwabach

24.6.2016, 10:10 Uhr
In der Realschule ist die Situation besonders dringend.

© günther wilhelm In der Realschule ist die Situation besonders dringend.

Die Planungen beziehen sich bereits auf das übernächste Schuljahr 2017/18. Alle drei Schulen wollen jeweils um eine Gruppe aufstocken. An der Realschule wären es dann fünf, an der Wirtschaftsschule und am AKG jeweils drei.

Eine Offene Ganztagesschule ist ein freiwilliges Angebot der Schulen. Möglich ist sie für die Jahrgänge fünf bis zehn. Ziel ist die Betreuung und Förderung auch am Nachmittag. Dieses Angebot beinhaltet eine Mittagsverpflegung, Hausaufgabenbetreuung und Freizeitmöglichkeiten.

Die Offene Ganztagesschule wird staatlich gefördert. Einen Teil dieser Förderung trägt die Stadt: pro Gruppe und Jahr derzeit 5000 Euro, künftig 5500. Die drei zusätzlichen Gruppen würden für die Stadt somit Mehrkosten von 16 500 Euro bedeuten.

Insgesamt gibt es in Schwabach derzeit 14 Gruppen in der Offenen Ganztagesschule: an den beiden Mittelschulen, den beiden Gymnasien, an der Realschule, der Wirtschaftsschule und am Sonderpädagogischen Förderzentrum.

Wolfram Janner von der Realschule, Christian Schölzel von der Wirtschaftsschule und Hartmut Maiberger vom AKG stellten ihre jeweilige Situation und Pläne kurz vor. Alle drei Lehrkräfte machten deutlich, dass die Nachfrage der Eltern weiter steigt.

Realschule:

Besonders dringend ist die Situation in der Realschule. „Es brennt aktuell sehr“, sagte Konrektor Janner. Insgesamt haben sich für die kommenden Schuljahr 108 Schülerinnen und Schüler angemeldet, 14 weitere stehen auf der Warteliste. Deshalb möchte die Realschule ihre fünfte Gruppe bereits ab dem kommenden Schuljahr anbieten. Das städtische Schulamt sucht nach Finanzierungsmöglichkeiten.

Wirtschaftsschule:

An der Wirtschaftsschule liegen für 2016/17 bereits 50 verbindliche Anmeldungen vor. Gestartet worden war vor drei Jahren mit sieben Schülern. Koordiniert wird die Nachmittagsbetreuung durch Christian Schölzel. Er stellte auch des Ergebnis einer Befragung von Schüler und Eltern vor.

Dabei wurde deutlich, dass die Berufstätigkeit beider Elternteile ein wichtiger, aber nicht der alleinige Grund für den Besuch der Offenen Ganztagesschule ist. 31 Prozent der Eltern sehen darin auch eine wichtige Lernunterstützung und erhoffen sich verbesserte Leistungen.

AKG:

Das Gymnasium hat 2015 die bisherige Hausaufgabenbetreuung in einer Offene Ganztagesschule ausgebaut. Sie nutzen 54 Schüler, die meisten davon aus der fünften Klasse. Hartmut Maiberger, der Mitglied der Schulleitung ist, betonte, dass es keinesfalls um „bloße Beaufsichtigung“ gehe. Vielmehr gebe es vielfältige Angebote wie das Wahlfach Theater und Aktionen wie die Teilnahme am „GenerAktionstag“ (wir berichteten) in Schwabach.

Das Konzept kommt offenbar an. Für das neue Schuljahr sind 50 Kinder aus dem Jahrgangsstufen fünf und sechs angemeldet.

Mittelfristig erwarte das AKG, dass an weiterführenden Schulen etwa 30 Prozent der Eltern von Fünft- bis Siebtklässlern Betreuungsbedarf anmelden. Am AKG wären dies dann 100 bis 130.

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