Herpersdorfer Theater-Blousn spendet 3000 Euro

3.12.2015, 09:46 Uhr
Herpersdorfer Theater-Blousn spendet 3000 Euro

© Foto: Thomas Karl

Wegen der großen positiven Resonanz wurde der Zuschlag von einem Euro auf die Eintrittskarte heuer beibehalten – das Ergebnis wurde vom Verein Herpersdorfer Theater-Blousn verdoppelt und erbrachte bei acht ausverkauften Vorstellungen die stolze Summe von über 3000 Euro zu gleichen Teilen für den Verein Engelein e.V. zur Unterstützung krebskranker Kinder und ihrer Familien sowie einen gelähmten Worzeldorfer Fußballer.

Rund 1200 Zuschauer sahen in der Gaststätte Meßthaler in Weiherhaus die acht Aufführungen der „Polnischen Wirtschaft“ von Bernhard Gombold. Dabei geht es um eine eigentlich pleite gegangene Autowerkstatt und viele Verwicklungen zwischen deutscher und polnischer Mentalität. Die Darsteller ernteten jedes Mal lang anhaltenden Beifall .

Da ist zum einen das solide Werkstattehepaar Müller, von Brigitte Bajog im verzweifelten Kampf ums Überleben und bodenständig von Heiner Schmidt gespielt. Der polnische Schwarzarbeiter Kasimir wird auf der Flucht vor der Fahndung und dabei ehrlich bemüht, mit nicht immer legalen Mitteln seinem Chef zu helfen, überzeugend von Harald Rößner gegeben. Dieser sorgte zugleich mit Werner Hofecker an den Gitarren und Jens Holm und Hans Peuschel am Akkordeon für die musikalische Einstimmung vor jedem Akt. Das gelang so gut, dass das Publikum am Schluss sogar bei den volkstümlichen Weisen mitgesungen hat.

Werner Hofecker als polnischer Onkel Stanislava sorgte mit seiner schwerhörigen und geschickt die Handlung steuernden Schwester Olga (Karin Nether) immer wieder für überraschende Szenenkomik — übertroffen nur von der die schwer in Kasimir verliebten Postbotin Paule (Melanie Kesler).

Für zusätzliche Verwicklungen sorgt Thomas Weihberger als erfolgloser Möchtegern-Erfinder.

Eine machthungrige Bürgermeisterin (Petra Eiermann) und ein geldgierige Bankdirektor – vom Regisseur Reiner Fürst mit viel Schauspielkunst in Szene gesetzt – versuchen nun, dem Ehepaar Müller hinterhältig Haus und Boden abzunehmen, geraten aber in ihrer blinden Gier selbst in die Falle eines vermeintlich sensationellen Patentes und müssen dadurch die Werkstatt durch Erweiterungsfläche und Kredit retten. Auch Paula bekommt dabei ihren Kasimir.

Die eigentliche Hauptrolle spielt eine „Erfindung“ – ein defekter elektrischer Stuhl, der mal heizt, mal kühlt und mal Stromschläge austeilt. Dieser Stuhl wurde nach der letzten Vorstellung versteigert und erhöhte die ursprüngliche Summe von 2800 Euro.

Klaus Specht von Engelein e.V. berichtete über die Arbeit seines Vereins, der krebskranke Kinder und ihre Familien unterstützt. Helmut Föttinger von Radio F verwies auf den alljährlichen Spendentag seines Senders, der im vergangenen Jahr rund 65.000 Euro für Engelein e.V. sammeln konnte. Auch in diesem Jahr findet dieser Tag wieder statt, diesmal am Freitag, 4. Dezember.

Nachdem bei der Vorstellung am Vorabend der Fall eines Sportlers des SC Worzeldorf bekannt geworden ist, waren sich die Akteure schnell einig, in diesem Jahr die Spende von über 3000 Euro je zur Hälfte für Engelein e.V. und den 21-jährigen Sportler aufzuteilen.

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