„Hightech-live!-Camp“ erstmals in Schwabach

9.11.2015, 10:10 Uhr
„Hightech-live!-Camp“ erstmals in Schwabach

© Foto: Robert Schmitt

Anlässlich der Abschlussveranstaltung des Feriencamps „Hightech-live!“ präsentierten sie ihre Produkte: Alle hatten jeweils ein Miniatur-Fahrzeug gebaut, das per Sonnenlicht mit zwei Geschwindigkeitsstufen fährt. Der Clou dabei: Jedes Auto hat ein symbolisches Nummernschild, das mit Schwabacher Blattgold überzogen ist.

Fachliche Unterstützung

Entstanden sind die kleinen Flitzer in einwöchiger Arbeit bei den Schwabacher Unternehmen Niehoff und Brema. Dort sind die Kids von Azubis und Ausbildern unterstützt worden. Zugleich konnten sie Einblick in die Produktion der beiden Unternehmen gewinnen. Während der Woche wohnten die jungen Techniker ganz professionell wie eine echte Projektgruppe gemeinsam in einem Schwabacher Hotel.

Hintergrund der Aktion des Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft (BBW) ist, den Nachwuchs für Technik zu begeistern und als Fachkräfte von morgen zu motivieren. „2020 werden in Bayern 230 000 Fachkräfte fehlen“, sagte Marc Hilgenfeld, Geschäftsführer des Verbands der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber in Mittelfranken (VBM), der das Projekt gemeinsam mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert hat. Gregorio Robertazzi, Personalleiter bei Niehoff, und Brema-Geschäftsführer Christian Schuster begrüßten die Aktion und sahen in ihr eine geeignete Form, mehr Azubis für technische Berufe zu begeistern. „Wir bilden jährlich Werkzeugmacher aus und haben dafür jüngst niemanden gefunden“, schilderte Schuster die Lage bei Brema.

Drei Bewerbungen seien dafür eingelaufen. Für die Stellen als Industriekaufmann seien es 15 gewesen. Robertazzi hob die breite Vermittlung von Kompetenzen durch das Camp hervor. „Dort werden auch Methodenkompetenz und Teamfähigkeit gefördert“, erklärte er.

Das wurde bei der Veranstaltung im Niehoff-Konferenzsaal ebenfalls deutlich. In Zweier-Gruppen erläuterten die zehn Camp-Teilnehmer per Beamer-Präsentation jeweils einen Teil des Planungs- und Produktionsprozesses. Dominik Bayersdorfer (15), Leo Gabriel (13) und Vincent Meyer (14) aus Schwabach, Nico Kleinöder(13) und Tim Müller (14) aus Büchenbach, Selina Haluf (13) aus Spalt, Ruben Jakob (14) aus Kleinschwarzenlohe, Annika Paul (16) aus Leerstetten, Jan-Lukas Siebentritt aus Abenberg und Lukas Wurm (12) aus Hilpoltstein zeigten, dass sie während der Woche auch gelernt haben, Technik samt Fachsprache allgemeinverständich zu erklären. „Die Azubis der beiden Firmen haben uns sehr geholfen“, hieß es.

Engagiert und verständig

Markus Hindelang gab das Kompliment zurück. „Alle waren engagiert und verständig“, sagte der Niehoff-Ausbildungsmeister. Das Zertifikat als Beleg für die Teilnahme macht sich gewiss bei jeder Bewerbung gut.

Das „Hightech-live!-Camp“ ist vom BBW vor drei Jahren als Teil der Bildungsinitiative „Technik – Zukunft in Bayern“ ins Leben gerufen worden. Jährlich findet eine ausgewählte Veranstaltung in einem Bezirk Bayerns statt. Die Auswahl der Region und der Firmen erfolgt über den VBM und die lokalen Arbeitskreise „SchuleWirtschaft“. Für Schwabach und den Landkreis Roth ist anschließend in einer Projektgruppe das zu fertigende Werkstück entwickelt worden.

Organisation und Betreuung bei der Teilnehmerauswahl sowie der Durchführung hat das BBW übernommen. Dazu wurden alle Mittel- und Realschulen angeschrieben. Unter den 20 Interessenten sind nach einem eigenen Bewerbungsverfahren zehn Teilnehmer ausgewählt worden.

Begonnen hat die Camp-Arbeit 2013 in der Oberpfalz. 2014 folgte Schwaben. Das BBW versteht das Camp in jedem Bezirk als Pilotprojekt, das von den Firmen selbständig weitergeführt werden soll. „Dabei stehen wir immer als Berater und Unterstützer zur Seite“, verspricht Projektleiterin Tina Krcek. In der Oberpfalz ist das gelungen. Dort hat in diesem Jahr bereits das dritte „Hightech-live!-Camp“ stattgefunden.

Weitere Infos unter www.tezba.de

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