Im Vogelherd wird massiver Schwerlastverkehr befürchtet

19.2.2016, 08:54 Uhr
Im Vogelherd wird massiver Schwerlastverkehr befürchtet

© Foto: Robert Gerner

„Es wird sich nicht vermeiden lassen, dass ein ziemliches Chaos entsteht. Es wird keine schöne Zeit für den innerstädtischen Verkehr, es kommt aber ein gutes Ende heraus, nämlich der Lärmschutz.“ Mit diesen Worten charakterisierte Oberbürgermeister Matthias Thürauf bei der Bürgerversammlung für den Stadtteil Vogelherd die Zeit des Autobahn-Ausbaus.

Im Frühjahr beginnen die Arbeiten, für die die Autobahndirektion Nordbayern Bauherr ist.

Die Verbreiterung der A 6 im Bereich Schwabach auf drei Fahrspuren je Richtung war beherrschendes Thema der Versammlung im Gemeinschaftshaus Vogelherd. Genauso wie vor einigen Monaten bei der Bürgerversammlung für die Stadtteile Forsthof und Uigenau, stieß das Informationsangebot auf massives Interesse.

Jörg Maier vom Tiefbauamt der Stadtverwaltung erläuterte, dass die Fernstraße zwischen den Anschlussstellen Roth und Schwabach-West auf einer Länge von 6,2 Kilometer erweitert wird. Kosten wird dies 112 Millionen Euro. Im Jahr 2019 soll alles fertiggestellt sein. Von besonderem Interesse für die Schwabacher wird sein, dass mit der Verbreiterung der A 6 intensiver Lärmschutz fürs Stadtgebiet realisiert wird. Lärmschutzeinrichtungen werden auf einer Gesamtlänge von neun Kilometern gebaut. Die maximale Höhe des Lärmschutzes beträgt 13 Meter. Je nach Erfordernis werden Wälle, Wände oder eine Kombination aus beiden erstellt.

Dieses Jahr ist von sogenannten „vorbereitenden Maßnahmen“ geprägt. Dazu gehört beispielsweise eine (provisorische) Verbreiterung der Fahrbahn Richtung Heilbronn, um während der eigentlichen Bauphase zunächst Platz für zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung zu haben.

Im Jahr 2017 werden dann die drei Fahrspuren Richtung Nürnberg einschließlich Lärmschutz erstellt, im Folgejahr kommen die Fahrbahnen Richtung Westen an die Reihe. Im Jahr 2019 erhält die Autobahn als oberste Fahrbahndecke dann den sogenannten „Flüsterasphalt“, ebenfalls ein Baustein für den Lärmschutz. Vor allem der Vogelherd werde von dem künftigen Lärmschutz deutlich profitieren, prognostizierte Jörg Maier.

Heuer werden bereits die beiden Brücken über die Autobahn im Stadtteil Forsthof sowie im Zuge der Straße An der Autobahn auf die neu erforderliche Breite gebracht. In Forsthof geht dies mit einem Totalabriss und mehrmonatiger Sperrung der Straße Richtung Obermainbach einher.
Aus den Reihen der Bürgerinnen und Bürger aus dem Vogelherd kam die Anregung, an die Autobahndirektion heranzutreten und diese um das Abhalten einer Versammlung für die Gesamtstadt zu bitten, bei der die Autobahn-Ausbaupläne vorgestellt werden sollen. Die Stadtverwaltung wird dieses Anliegen an die Autobahnbauer weitergeben.

Im Vogelherd fürchtet man während der Bauzeit massiven Schwerlastverkehr, auch ausgelöst durch Fahrzeuge, die die Großbaustelle ansteuern müssen. Konkrete Angaben, wo die Autobahndirektion Baustellenzufahrten einrichten wird, konnten seitens der Stadtverwaltung nicht gemacht werden.

Unverständnis äußerten Teilnehmer der Bürgerversammlung über die nach wie vor unbefriedigende Ampelschaltung in der Rother Straße. Von einer „grünen Welle“ könne keine Rede sein. Wenn das Signal freie Fahrt gewähre und man los fahre, schalte die nächste Ampel prompt auf Rotlicht um, wurde moniert. Die Stadtverwaltung solle nochmals an das staatliche Bauamt herantreten und die Angelegenheit prüfen lassen. Es könne doch nicht sein, dass man Jahrzehnte herumeiere und keine Verbesserung hinbekomme, hieß es.

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