Jungstörche oder nicht, das ist hier die Frage

16.5.2017, 05:58 Uhr
Jungstörche oder nicht, das ist hier die Frage

© Foto: Gerner

In den vergangenen Tagen hat Dieter Schreyer von seiner Wohnung am Martin-Luther-Platz aus eine Veränderung im Verhalten der Störche beobachtet. "Sie sind jetzt viel geschäftiger." Deshalb ist Schreyer überzeugt, dass aus den Eiern die ersten Jungstörche geschlüpft sind.

Einen definitiven Beweis gibt es aber noch nicht. Die Jungvögel, so es sie denn gibt, wären noch so klein, dass sie den Kopf nicht aus dem Nest heben könnten. Auch ein Blick vom Turm auf das tiefer liegende Nest auf dem Kirchendach brachte keine Klarheit: Einer der Altstörche saß gestern Vormittag stoisch im Nest und ließ sich von einem ganzen Dohlenschwarm nicht stören. Der zweite Storch war nicht zu sehen, vermutlich war er auf der Jagd.

Das Schwabacher Tagblatt durfte in Absprache mit dem städtischen Umweltamt und der Evangelische Kirche für eine kurze Stippvisite auf den Turm. Der ist derzeit eigentlich gesperrt, um die Brutgeschäfte der anderen Vögel nicht zu stören. Denn nicht nur Dohlen und Störche haben Turm und Dach des Gotteshauses in Beschlag genommen. Auch der streng geschützte Turmfalke.

Jedes Jahr besetzt

Das Storchennest auf der Schwabacher Stadtkirche ist seit 2002 jedes Jahr besetzt. Nicht immer gibt es aber Bruterfolge. Mal wurden Jungstörche Opfer eines kalten, regnerischen Frühjahrs, mal wurden sie Opfer von Nesträubern oder konkurrierenden Störchen. In 15 Jahren sind aber auch schon sieben gesunde Jungstörche flügge geworden.

Dieter Schreyer ist Initiator und Sponsor der Plattform, auf der die Schwabacher Störche alljährlich ihr Nest bauen. Er erhielt 2011 für sein Engagement den Umwelt- und Naturschutzpreis der Stadt und darf sich seither mit dem inoffiziellen Titel "Storchenvater" schmücken.

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