Kammerstein feiert 100 Jahren Stromanbindung

18.4.2015, 10:53 Uhr
Kammerstein feiert 100 Jahren Stromanbindung

© Foto: Frank

Am 1. April 1915, so die Chronik, wurde Kammerstein an das Stromnetz angeschlossen. Petroleumlampen, Gasbeleuchtung, Kerzen und offene Feuerstellen waren bis dahin die einzigen Lichtquellen. Besseres Licht und das Eindämmen der Brandgefahr waren damals die Beweggründe, auf elektrisches Licht umzusteigen.

„Eine Wanderausstellung der N-ergie zeigt seit 2013 im Rahmen dieses Jubiläums in mehr als 250 Kommunen der Region die Geschichte, den heutigen Stand der Energieversorgung und die Zukunft im Rahmen der Energiewende“, so Gründel. „Früher war Licht ein Luxusgut, heute steht Licht für Wohlstand und Fortschritt.“

Bürgermeister Walter Schnell dankte der N-ergie für die Einladung, den Gästen für ihr Kommen, besonders den Ehrenbürgern Egon Braun, Altbürgermeister von Kammerstein, und Hans Gsänger aus Kammerstein. „Allein für die Straßenbeleuchtung zahlt Kammerstein jährlich 45 000 Euro“, so Bürgermeister Schnell. „Energiesparen ist sehr wichtig, und es kann dafür noch mehr getan werden. Strom als Energiequelle war damals ein Quantensprung“, so Schnell weiter. Seit Jahren werde in Kammerstein nachts die Straßenbeleuchtung ausgeschaltet.

Kreisheimatpflegerin Dr. Annett Haberlah-Pohl aus Roth zeigte die Bedeutung der Stromversorgung mit einem geschichtlichen Abriss auf. „Früher gab es nur Straßenlaternen mit geringer Leuchtkraft in Städten, mit aufwändiger Wartung und großer Brandgefahr“, so Haberlah-Pohl.

„Keine 100 Jahre Wende“

Josef Gruner von der Unabhängigen Energie-Beratungs-Agentur im Landkreis Roth ging auf das Thema Energiewende ein. „Die Nuklearkatastrophen von Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011 läuteten die Energiewende ein“, so Gruner. „Ohne Strom geht heute nichts mehr.“ Gruner verglich bisherige Energiequellen mit regenerativen Energiequellen, wie zum Beispiel Wasser-, Wind- und Sonnenenergie. „Die Energiewende darf keine 100 Jahre dauern“, so Gruner weiter. Gast war auch Hartmut Seibold aus Schwabach vom Verein Energiebündel Roth/Schwabach. Ziel des Vereins ist die Versorgung aller Kommunen im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach aus 100 Prozent erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2030. In einem Punkt waren sich alle einig: Erneuerbare Energien aus der Region und das Energiesparen stehen im Mittelpunkt der Energiewende.

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