Karate mit historischen Waffen: Drei Tage Kobudo

16.10.2014, 10:32 Uhr
Karate mit historischen Waffen: Drei Tage Kobudo

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Der 58-jährige Kisho Inoue Hanshi ist Träger des neunten Dan und kommt aus Tokio. „Es gefällt ihm hier sehr“, sagte Josef Schäfer. „Er findet die Organisation so gut, dass er gerne jedes Jahr kommen würde“, erklärte der Kobudo-Leiter im Deutschen Karate-Verband.

Karate mit historischen Waffen: Drei Tage Kobudo

© Robert Schmitt

Der 73-jährige Schäfer wohnt in Stein und pflegt persönlich schon seit Jahren einen sehr guten Kontakt zu dem japanischen Kobudo-Crack. Der Lehrgang findet nun schon zum zweiten Mal in Schwabach statt. Vor zwei Jahren traf man sich erstmals in der Goldschlägerstadt. Die tollen Sporthallen und die Restaurants unmittelbar daneben bieten für Schäfer und seine Gäste optimale Bedingungen. Der Lehrgang dauerte von Freitag bis Sonntag. Er fand beim SC 04 und dem TV 1848 Schwabach statt. Fast alle 60 Sportlerinnen und Sportler im Alter zwischen 20 und 68 Jahren waren in einem Schwabacher Hotel untergebracht.

Sport ohne Wettkampf

„Kobudo“ ist Schäfers Worten zufolge eine ganz spezielle Form des Karate. „Man muss einen Faible dafür haben“, sagte er. „Das Problem ist, dass es keine Wettkämpfe gibt“, so Schäfer. In Deutschland betreiben etwa 100 Sportler „Kobudo“. In Schwabach wurde mit „Bo“, dem Langstock, mit „Sai“, den Metallgabeln, und mit „Tonfa“, dem Schlagstock, trainiert. Dabei war stets höchste Achtsamkeit gefordert. „Für jede Waffe gibt es eigene Übungsformen,“ erklärte Schäfer. „Um den Partner nicht zu verletzen, bedarf es höchster Konzentration.“ In Schwabach sind Grundtechniken, Bewegungsfolgen und spezielle Übungen mit dem Gegner gelehrt worden.

Körperliche Fitness spielt bei Kobudo eine große Rolle. „Man muss die Dynamik mit der Körpermasse auf die Waffe übertragen, sonst leiden die Gelenke“, weiß Schäfer, „weil die Energie zurückschießt.“ Dauerhaft hohe Konzentrationsleistungen also, verbunden mit enormem körperlichen Einsatz. Nach drei Tagen waren alle Teilnehmer ziemlich erschöpft. Klar war nach Abschluss des Trainings aber auch: Schwabach war wieder ein guter Gastgeber. „Es bleibt unser Ort der Wahl“, versicherte Schäfer.

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