„Kein Rückzug aus der Fläche“

25.9.2016, 03:45 Uhr
„Kein Rückzug aus der Fläche“

© Foto: Gerner

Rednitzhembach war für Kneißl und den neuen Pfarrvikar Adriano Sturchio die erste Station ihrer Vorstellungsrunde nach der offiziellen Einführung vergangenen Samstag in Schwanstetten (wir berichteten). In Schwanstetten hatte die politische Spitze aus Rednitzhembach gefehlt, weil sie zeitgleich beim eigenen Benefizabend unabkömmlich war.

„Die Gründung eines Pfarrverbands bedeutet keinen Rückzug aus der Fläche“, versprach Pfarrvikar Adriano Sturchio im Rednitzhembacher Rathaus. Er selbst hat inzwischen das Pfarrhaus in Rednitzhembach bezogen. Ein Pfarrvikar ist ein geweihter Priester und hat auch die Befähigung, eine Pfarrei zu führen. Gemeindereferent Michael Faaß ist ebenfalls schwerpunktmäßig in Rednitzhembach eingesetzt. Sowohl Sturchio, der den nach Eibach gewechselten Pfarrer Tobias Scholz ersetzen soll, als auch Faaß pendeln darüber hinaus nach Schwanstetten, wo Schwester Carmina Unterburger von der Gemeinschaft der Mallersdorfer Schwestern ihren festen Sitz hat. Pfarrer Michael Kneißl führt von Wendelstein aus die Geschäfte und wird dort von Gemeindereferentin Monika Zollbrecht und von Pastoralassistentin Tuoi Weisensel-Hoang unterstützt. „Wir sind personell gut aufgestellt und werden das jetzt mal ausprobieren“, sagte Kneißl optimistisch.

Wichtigste Botschaft in Richtung politische Gemeinde: „Die Pfarrbüros bleiben in den jeweiligen Gemeinden, da wird nichts zusammengelegt.“ Die Zahl der Gottesdienste wird bleiben, ebenso die anderen kirchlichen Angebote. Und: „Anders als bei der politischen Gebietsreform in den 1970er Jahren ist die Gründung des Pfarrverbands keine Fusion“, so Kneißl. Es gehe vor allem darum, die schon seit 15 Jahren bestehenden Seelsorgeeinheiten neu aufzustellen, flexibler und zukunftsfest zu machen.

Das ist jedoch leichter gesagt als getan. 8500 Katholiken sind in Wendelstein, Schwanstetten und Rednitzhembach zu betreuen. Das können Hauptamtliche alleine nicht leisten. Doch der Rednitzhembacher Pfarrgemeinderatsvorsitzende Wolfgang Schreiber und Kirchenpfleger Otto Regnet sind vom neuen Konzept ebenfalls überzeugt und haben ihre Unterstützung zugesagt.

Ökumenische Tradition

Der evangelische Pfarrer in Rednitzhembach Wolfgang Lindner freut sich auf eine gute Zusammenarbeit. Die Ökumenische Verbundenheit in Rednitzhembach habe eine lange Tradition, unter anderem durch den ökumenisch geführten Diakonieverein, durch die ökumenische Nachbarschaftshilfe und die ökumenische Erwachsenenbildung.

Lindner und Bürgermeister Jürgen Spahl überreichten Michael Kneißl und Adriano Sturchio (Kirchen-) Bücher aus Rednitzhembach, aber auch Michael Kneißl war nicht mit
leeren Händen gekommen: Er hatte Rotwein aus Israel und aus den paläs-tinensischen Gebieten mitgebracht.rog

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