Kitesurfer Florian Gruber holte ersten World-Cup-Sieg im Slalom

3.9.2015, 09:31 Uhr
Kitesurfer Florian Gruber holte ersten World-Cup-Sieg im Slalom

© Foto: moritzbeck.de

Seit 2006 treffen sich die Flugkünstler und Speed-Spezialisten im Nordseebad St. Peter-Ording und kämpfen dort um ein Gesamtpreisgeld von 47 000 Euro und um wichtige Ranglistenpunkte. Diesmal waren es 125 Fahrer aus 25 Nationen, mit 53 Teilnehmern war das deutsche Team am stärksten vertreten, Brasilien und die Niederlande folgen mit jeweils sieben Aktiven. Jüngster Fahrer war der 13-jährige Jonas Ouahmid aus Marokko, der mehr als fünf Mal so alte Detlef Teichmann war mit 67 Jahren der Veteran im Starterfeld.

Herrliches Sommerwetter begleitete am ersten Wettkampftag die Slalomfahrer am Ordinger Strand. Florian Gruber setzte gleich ein dickes Ausrufungszeichen. Der Speed-Spezialist des Altmühltal-Segelclubs gewann die erste Wettfahrt vor dem Südafrikaner Oscar Smith und bewies, dass auch in diesem Jahr mit ihm zu rechnen ist. „Ich war hier 2014 Dritter und will auch diesmal auf das Podium“, stellte der 21-Jährige nach dem ersten Tag klar. Disqualifiziert nach dem Finale der zweiten Wettfahrt wegen eines Frühstarts. Sieger wurde der Australier Marvin Baumeister. Am gleichen Tag wurde die Qualifikation in der Disziplin Freestyle gestartet, in der 45 Fahrer, unter ihnen 17 Deutsche (darunter auch Florian Gruber), um acht freie Plätze im 24-köpfigen Hauptfeld kämpfen.

Der zweite Tag begann mit einem weiteren Erfolg Grubers. Er gewann die dritte Slalomwettfahrt und übernahm damit die Führung in der Gesamtwertung. Jannis Maus aus Oldenburg belegte hinter Gruber Platz zwei und kämpfte sich auf Platz sieben der Gesamtwertung vor. Gruber hatte kurz nach dem Start noch hinter Jannis Maus gelegen, konnte seinen Teamkollegen jedoch nach der ersten Wende überholen.

Bei den Qualifikationsläufen im Freestyle hatte Gruber noch Chancen auf zwei der offenen acht Plätze in der Hauptrunde. Er verlor jedoch im Qualifying seinen entscheidenden Lauf gegen den Österreicher Michael Schitzhofer. „Ich bin gleich zu Beginn auf einer Boje gelandet und dabei ist meine Fußschlaufe gerissen. Ich musste danach mit dem Board meines Vaters weiterfahren. Aber ich bin total glücklich mit meinen Freestyle-Auftritt“, so Gruber.

Auf Sicherheit gefahren

Mehr als vier Windstärken und eine kabbelige Nordsee sorgten bei der vierten Wettfahrt für beste Bedingungen für Florian Gruber und die übrigen Slalomfahrer. Er gewann Vor- und Zwischenläufe souverän und musste sich im Finale nur dem Briten Olly Bridge geschlagen geben. Bei der fünften und letzten Wettfahrt belegte Gruber Platz drei und machte damit den Gesamtsieg perfekt. Er vermied im Finallauf jedes Risiko und verteidigte nach dieser taktischen Meisterleistung die Führung im Gesamtklassement vor dem Briten Olly Bridge und dem Niederländer Rolf van der Vlugt.

„Ich war am Morgen vor der entscheidenden Wettfahrt schon sehr angespannt. Im Finale agierten alle Fahrer sehr aggressiv, aber ich habe mich aus diesen Positionskämpfen herausgehalten. Es ist ein unglaubliches Gefühl, hier in Deutschland meinen ersten Slalom World Cup gewonnen zu haben,“ sagte ein überglücklicher Florian Gruber nach seinem Triumph. 210 000 Zuschauer besuchten die 9-tägige Veranstaltung, bei der auch Florians Vater Erwin mit am Start war. Der belegte im Slalom-Wettbewerb bei 52 Startern Rang 23.

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