Klasse 10a des WEG inszenierte Mauerfall in der Huma

2.2.2015, 10:02 Uhr
Klasse 10a des WEG inszenierte Mauerfall in der Huma

© Foto: Roland Gössnitzer

Es ist seit Jahren am Wolfram-von-Eschenbach Gymnasium (WEG) Schwabach Tradition, dass sich die 10. Klassen im Rahmen eines Projekts mit vorgegebener Themenstellung in den Fächern Sozialkunde/Geschichte bewerben, um als Sieger die Klassenfahrt nach Berlin unter den Augen einer strengen Lehrerjury zu erringen.

Eine herausragende und gleichzeitig äußerst öffentlichkeitswirksame Projektidee hatte die Klasse 10a mit ihren Lehrern Andreas Braun und Robin Pürschel. Huma Marktleiterin Iris Stiller war von dieser Idee so begeistert, dass sie spontan dazu einen Platz in ihrem Einkaufszentrum zur Verfügung stellte.

Mit dem musikalischen Paukenschlag — „Another brick in the wall“ der britischen Rockband Pink Floyd — konnten am Samstagvormittag Kundinnen und Kunden nach dem Aufbau einer aus Karton zum Thema „Vereint-Geteilt“ phantasievoll gestalteten, nachgebauten „Mauer“ Zettel mit Gedanken und Meinungen zu diesem Thema anheften.

Klasse 10a des WEG inszenierte Mauerfall in der Huma

© Roland Gössnitzer

Angeregt durch Statements zum Verlauf der jüngsten deutschen Geschichte vom Mauerbau bis zu deren Öffnung, wurden Gedanken der Besucher angeheftet. Unter anderem hieß es: „Die Mauer bedeutet Schmerz und Trennung“. „Die Mauer gerät in Vergessenheit.“ „Mauer heißt Ruf nach Freiheit.“ „Mauer ist Teilung bis zum Einreißen der Mauern im menschlichen Gehirn.“

Erfreulich auch die Bemerkungen in türkischer Sprache, die sich zum Einreißen der Mauern aussprachen, gerade in der momentanen Diskussion eine hervorragende und zukunftsweisende Anmerkung.

Manch ein Besucher konnte gleichzeitig mit den Initiatoren dieses Projekts in einen Dialog treten. Schlagworte als Hintergrundwissen zum Projektthema waren unter anderem Nord- und Südkorea, der Nord- und Südjemen, die Grenze zwischen den USA und Mexiko und nicht zuletzt aus der jüngsten Geschichte die ehemalige deutsch-deutsche Grenze.

Grenzen überwinden

Ein Oboen-Konzert läutete das Ende des Projekts ein. Die Forderung der jungen Gymnasiasten, das Einreißen der Mauer müsse zur Überwindung der Grenzen dienen, gelang hervorragend: Am Ende wurde die Mauer symbolisch eingerissen.

Klasse 10a des WEG inszenierte Mauerfall in der Huma

© Roland Gössnitzer

Gleichzeitig stellten die Projektgruppen die Mahnung auf, dass auch die Vorurteile, die nach Ansicht der Gymnasiasten auch heute noch vielfach in den Köpfen in West und in Ost verankert sind, überwunden werden müssen, was mit dem Einreißen der Mauer unter dem Applaus der Kundinnen und Kunden eindrucksvoll bekräftigt wurde.

Die Gymnasiasten waren begeistert vom Ausgang ihres Projekts. „Das Interesse und die Unterstützung war hervorragend. Wir sind absolut begeistert. Vielen Dank an unser Publikum“, so die Schüler.

Eine spätere Nachfrage unter den Besuchern der Huma ergab, dass sich die Besucher eindeutig mehr solcher Aktionen, politisch interessierter Jugendlicher wünschen, um die Menschen gegen die momentan grassierende politische Gleichgültigkeit wachzurütteln.

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