"Liebe, Sehnsucht, Abendwind": Chorkonzert der Liedertafel

29.7.2018, 16:19 Uhr
Chorchef Vladimir Kowalenko hatte seine 32 Schützlinge ganz vorzüglich vorbereitet. Nicht nur, dass er eine hervorragende und pfiffig-moderne Werkauswahl getroffen hatte. Auch seine Arrangements waren exakt auf die Liedertafel zugeschnitten.

© Robert Schmitt Chorchef Vladimir Kowalenko hatte seine 32 Schützlinge ganz vorzüglich vorbereitet. Nicht nur, dass er eine hervorragende und pfiffig-moderne Werkauswahl getroffen hatte. Auch seine Arrangements waren exakt auf die Liedertafel zugeschnitten.

"Liebe, Sehnsucht, Abendwind." Für das Liedprogramm des gemischten Chors war das durchaus eine treffende Charakterisierung. Schließlich gab es einige Klassiker aus der Pop- und Rockgeschichte zu hören, die exakt jene Themen behandelten. Dennoch griff die Ankündigung durch das prominente Chormitglieds etwas zu kurz. 

Schließlich hatte sich der Chor mit den "Schmidt's" eine dreiköpfige Familienformation als Verstärkung geholt, die mit Rockabilly-Musik für Aufsehen sorgte. Ein außergewöhnliche Ehrung fand ebenfalls statt. Hans Kummer ist für 65 Jahre Chorgesang zum Ehrenmitglied ernannt worden. Eingetreten 1952 hat er beim Männerchor Veitsaurach bis 1967 15 Jahre lang gesungen. Danach war er bis heute Mitglied der Liedertafel Forsthof.

Chorchef Vladimir Kowalenko hatte seine 32 Schützlinge ganz vorzüglich vorbereitet. Nicht nur, dass er eine hervorragende und pfiffig-moderne Werkauswahl getroffen hatte. Auch seine Arrangements waren exakt auf die Liedertafel zugeschnitten. Insbesondere hatte er es verstanden, die relativ wenigen Männer durch geschickte Gestaltung der Refrains oder als deutliche Bassbegleitung so hervorzuheben, dass sie absolut nicht zu überhören waren. Kowalenko glänzte außerdem mit einer fabelhaften Klavierbegleitung.

Publikum von Anfang an gefesselt

Das gesamte Repertoire des Abends war geeignet das Publikum von Anfang an zu fesseln. "Über Sieben Brücken musst Du gehen" war dabei das absolute Highlight. Der Chor gab dem von Peter Maffay im Westen bekannt gemachten Song der Ost-Band "Karat" eine so unverwechselbare eigene Note, dass das Zuhören von Anfang an ein wahre Freude wahr. Viele summten oder sangen sogar leise mit. Ähnlich beeindruckende Darbietungen gelangen dem Chor mit "Irgendwie, Irgendwann, Irgendwo" von Nena und "Country Roads" von Nobelpreisträger John Denver. Bei "When I get older" von John Lennon, "Can't help falling in love" von Elvis Presley und "Über den Wolken" von Reinhard May war das Publikum dann vollends begeistert. Den Höhepunkt bildete aber ein Titel von Andrea Gabalier und DJ Ötzi. "I sing a Lied für di" musste der Chor als Zugabe sofort ein zweites Mal zum besten geben. 

Mit Udo Schmidt an der Akustik-Gitarre, Tim Schmidt mit der E-Gitarre und Jonas Schmidt hinter dem Kontrabass hat die Liedertafel voll ins Schwarze getroffen. Das Trio präsentierte bekannte Titel noch bekannterer Interpreten aus der Hochzeit des Rock 'n' Roll. "Devil in Disquise" von Elvis Presley, "Folsom Prison Blues" von Johnny Cash und "Oh Boy" von Buddy Holly zeigten im Publikum noch mehr Wirkung als die Chor-Titel. Einige sprangen sofort auf und tanzten mit. Zum Schluss aber hielt es ohnehin niemand mehr auf den Plätzen. Der Chor gab seine zweite Zugabe vor einem stehend-klatschenden Bürgerhaus-Saal. "Das war das schönste Konzert seit langem", wurde noch im Gehen geschwärmt. Starke Wirkung von Liebe, Sehnsucht und Abendwind. 

Keine Kommentare