Markgrafensaal gefüllt von Alphorn-Klang

17.10.2016, 08:33 Uhr
Markgrafensaal gefüllt von Alphorn-Klang

© Foto: Karg

Jung und Alt waren gekommen, etliche hundert Alpenvereinler wohnten einem üppigen Programm bei, das sich über Stunden hinzog. Höhepunkt war ein Vortrag der Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner aus Österreich, die als erste Frau alle 14 über 8000 Meter hohen Berge der Erde ohne zusätzlich mitgeführten Sauerstoff bestiegen hat. Ihren Beruf gibt die Alpinistin mit „Profibergsteigerin“ an.

Scheibel begrüßte zu der Feier, die von Klaus Berger schwungvoll und pfiffig moderiert wurde, auch Landtagsabgeordneten Karl Freller, Alt-Oberbürgermeister Hartwig Reimann, Stadtkämmerer Sascha Spahic, Knut Besold vom Stadtjugendring, Helmut Gruhn vom Stadtverband der Turn- und Sportvereine, Ehrenvorsitzenden Eberhard Schellhorn und die Ehrenmitglieder Karl Heinz Trapp, Werner Lang, Hans Straußberger und Karl Schwarz.

Oberbürgermeister Matthias Thürauf gratulierte namens der Stadt herzlich zum Jubiläum, ehe Barbara Eichler als Repräsentantin des DAV-Bundesverbandes ans Mikrofon trat. Sie erinnerte daran, dass das 125-jährige Bestehen auch 125 Jahre Ehrenamt und Kameradschaft bedeute, die alle Mitglieder in einer Sektion binde. Die Sektion Schwabach sei breit aufgestellt, von Klettern über Ski fahren bis zur Musik. Der DAV-Sektion überreichte sie einen Satz DAV-Wanderkarten, die nun von den Mitgliedern in der Geschäftsstelle kostenlos ausgeliehen werden können, wie Vorsitzender Ralf Scheibel erläuterte.

Die Faszination Bergsport sei ein verbindender Wert, der 125 Jahre lang weitergetragen worden sei, so Christian Kuhnle als Vertreter des Bayerischen Landesssportverbandes. Er sei zuversichtlich, dass dies auch noch in weiteren 125 Jahren der Fall sein werde.

Dank an Unermüdliche

Vorsitzendem Scheibel war es ein Anliegen, drei Mitgliedern besonders zu danken, „die momentan 70 Prozent der im Verein anfallenden Arbeit leisten“. Dank gebühre Karl Schwarz als langjährigem Wanderwart und Hüttenreferenten, Karl Heinz Trapp, der sich unermüdlich für den Bau einer Kletterhalle engagiert habe, sowie Erika Barthauer als Schriftführerin und „Mädchen für alles“.

Im Laufe des Abends wurden die Alpenvereinler durch Gesangsbeiträge des DAV-Chores unterhalten. Die Sänger gaben nicht nur das „Schwabacher Alpenvereinslied“, sondern am Ende der Veranstaltung auch „La Montanara“ zum Besten. Die „Seenland-Alphornbläser“ ließen mehrmals ihre Instrumente erklingen, und die Gruppe „Siona Irish Dance“ zauberte mit Stepptänzen irisches Flair auf die Bühne des Markgrafensaales.

Lange gedulden mussten sich die „Schwabacher Ratschkattl’n“, ehe sie zu weit vorgerückter Stunde auf die Bühne durften und nicht nur sich, sondern auch so manche fränkische Eigenart gekonnt auf die Schippe nahmen.

„Wir holen die Berge nach Schwabach“, habe der DAV anlässlich seines Jubiläums versprochen, so Moderator Klaus Berger, der schließlich Extrem-Bergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner ankündigte. Unter dem Motto „Die hohen Berge – meine Lehrmeister“ berichtete die 45-Jährige zunächst, wie ihre Begeisterung fürs Bergsteigen bereits in jungen Jahren geweckt wurde, als sie der Pfarrer ihrer Heimatgemeinde Spital am Phyrn nach der sonntäglichen Messe auf zahlreiche Bergtouren mitnahm.

Ihren ersten Achttausender hat Kaltenbrunner mit 23 Jahren bestiegen. Nach der Tour auf den Nanga Parbat 2003 – ihrem fünften Berg über 8000 Meter — verschrieb sie sich voll und ganz dem Profibergsteigen. Das Bezwingen des K 2 als zweithöchstem Berg der Erde fand im Jahr 2011 statt. Diese Tour schilderte die Österreicherin detailliert und mit faszinierenden Bild- und Filmaufnahmen.

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