Messerstecherei in Schwabach: Neun Jahre Haft für Ehemann

14.11.2018, 21:04 Uhr

Am 30. März 2018 eskalierte in Schwabach der Streit um die Ehefrau des Angeklagten. Die 34-jährige Kinderpflegerin hatte seit einigen Wochen ein Verhältnis mit dem späteren Opfer. Ausgerechnet, als die 34-Jährige vor ihrem Haus aus dem Auto ihres neuen Freundes stieg, kam auch der Angeklagte um die Ecke gefahren.

Die Männer stiegen aus, gerieten in Streit und es kam zu einem Gerangel. Am Ende brach der ebenfalls 34 Jahre alte Schwabacher tödlich verletzt zusammen. Nun hat die Schwurgerichtskammer des Landgerichts den 34-jährigen Angeklagten wegen Totschlags zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.

Tödlicher Stich in Körpermitte

"Die Kammer ist von überzeugt, dass der Stich absichtlich geführt wurde", sagte die Vorsitzende Richterin, Gabriele Eckert, in ihrer Urteilsbegründung. Der Angeklagte habe billigend in Kauf genommen, dass das Opfer lebensgefährlich verletzt wird. Er habe gewusst, dass ein Stich in die Körpermitte tödlich sein kann, so die Richterin.

Staatsanwalt Carsten Schuller hatte zuvor sogar 13 Jahre Haft gefordert. Auch er war nach der Beweisaufnahme davon überzeugt, dass K. vorsätzlich gehandelt hat: "Er stach zu, weil er es wollte", so Schuller. Verteidiger Alexander Horlamus wertete die Bluttat dagegen als tragischen Unfall, der rechtlich als fahrlässige Tötung einzuordnen sei. Dafür sieht das Gesetz maximal fünf Jahre Gefängnis vor. Der Anwalt beantragte eine zweijährige Bewährungsstrafe für seinen nicht vorbestraften Mandanten.