Metaller in Schwabach: "Lassen uns nicht verarschen"

3.5.2016, 10:35 Uhr
Metaller in Schwabach:

© Foto: Wilhelm

2,1 Prozent mehr Lohn lautet das derzeitige Angebot, die Gewerkschaft will fünf Prozent. „Wir können rechnen, und wir lassen uns garantiert nicht verarschen“, gibt sich Robin Schoepke, Jugendsekretär der IG Metall, in seiner Rede vor etwa 60 Niehoff-Mitarbeitern kämpferisch. Obwohl es der Branche hervorragend gehe, seien die Arbeitgeber mit dem niedrigsten Angebot der vergangenen 20 Jahre in die Verhandlungen gestartet.

Die Forderung der Gewerkschaft sei nicht nur angemessen, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoll. Schließlich nutze eine Erhöhung der Kaufkraft der Konjunktur im Land: „Wir sind es, die die Autos, Bügeleisen und Windeln kaufen“, betont Schoepke. Man werde den Arbeitgebern „jeden Cent“ abtrotzen müssen. „Das geht nur mit massiven Warnstreiks.“

Einigung vor Pfingsten?

In dieselbe Kerbe schlägt Horst Schmitzberger, Sekretär der IG Metall: „Die Firmen müssen die Fenster zumachen, dass es das Geld nicht rausdrückt.“ Den Warnstreik will er als deutliches Zeichen verstanden wissen: „Das ist kein Spaß mehr.“ Auch wenn bei Niehoff über Tarif bezahlt werde, sei es auch hier wichtig, „dass sich die Leute vor das Tor stellen.“ Das einstige Familienunternehmen habe sich zu einem „ganz normalen Industriebetrieb“ gewandelt – spätestens mit der jüngst neu eingesetzten Geschäftsleitung.

Schmitzberger hofft bei all der streitbaren Rhetorik trotzdem auf eine Einigung vor Pfingsten und eine Tariferhöhung, die sich am Ergebnis im öffentlichen Dienst (4,5 Prozent) orientiert. Klappt das nicht, will die IG Metall notfalls an einem Aktionstag die bayerischen Autobauer lahmlegen – „das tut dann schon weh“, droht Schmitzberger.

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