Milchquote: Erleichterung über Abschaffung

2.4.2015, 10:46 Uhr
Milchquote: Erleichterung über Abschaffung

© Tobias Tschapka

Für Werner Wolf, Leitender Direktor des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Roth/Hersbruck, hatte die Quote Nach- anstatt Vorteile: "Die kleineren Betriebe sollten gestärkt werden. Das Gegenteil war der Fall. Rund 80 Prozent der Milchviehhalter in Deutschland haben seit Einführung der Quote aufgegeben." Stabilisiert hätte die Regelung den Milchpreis ohnehin nicht, er sei weiter gefallen. Allerdings werde man erst gegen Ende des Jahres sehen, wie sich die Liberalisierung des Milchmarkts auf die Betriebe auswirkt.

Kein Allheilmittel

Manfred Gilch, Kreisvorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM), Pierheim, besitzt 70 Milchkühe. Er ist zwar froh über die Abschaffung der Quote, mahnt aber vor Euphorie: "Auch der freie Markt ist kein Allheilmittel in der Landwirtschaft. Ich befürchte, es wird massive Mengensteigerungen geben." Dadurch würden die Betriebe wachsen. Mögliche Folge: Massentierhaltung auch im Milchviehbereich.

Thomas Schmidt, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Kraftsbuch, hatte "viele Jahre dafür gekämpft, dass die Quote für die Milchbauern Vorteile und nicht nur Kosten bringt", wie er sagt. Diese Hoffnung hat sich für Schmidt, der selbst 35 Milchkühe besitzt, nicht erfüllt: "Gerade wegen der Quote hatten wir einen enormen Strukturwandel und schwankende Preise. Die Bauern mussten nicht nur den Markt beobachten, sondern waren wegen der Quote auch Spielball der Politik."

 

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