Mit Bausteinen zurück zur Vorzeige-Bibliothek

11.4.2011, 08:05 Uhr
Mit Bausteinen zurück zur Vorzeige-Bibliothek

© Robert Schmitt

Kunst-Workshops, Yoga und Pilates, Diavorträge, Qigong und Tai Chi, eine Sprachreise mit kulinarischen Spezialitäten sowie spanische Tänze und Lieder waren ebenso im Angebot wie ein Blick hinter die Kulissen der Stadtbibliothek und eine szenische Lesung.

Mit Bausteinen zurück zur Vorzeige-Bibliothek

Höhepunkte waren die Eröffnung der Kinderbibliothek und eine Podiumsdiskussion mit den Fraktionsvorsitzenden der im Stadtrat vertretenen Parteien. „Wieviel Kultur will/kann sich die Stadt leisten“ lautete das Thema unter der Leitung des NN-Redakteurs Ulrich Rach.

Barbara Delcker-Wirth, Leiterin der Nürnberger Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen, kennt die Schwabacher Stadtbibliothek seit ihrer Eröffnung. Damals sei sie eine Vorzeigebibliothek gewesen. „Das wird sie mit dem nun eingeschlagenen Weg der Bausteine wieder werden“, erklärte die Bibliotheksexpertin. Einer dieser Bausteine ist die neugestaltete Kinderbibliothek in der zweiten Etage.

„Das ist hier nun ein Haus mit vielen Facetten, das für alle offen ist“, sagte Delcker-Wirth und hob auch das anderswo bereits erfolgreich eingeführte Zeitungscafé hervor. „Die Menschen lieben den Aufenthalt in Räumen mit Lounge-Charakter.“ Dort wird es auch ein kostenloses WLAN mit Zugang ins Internet geben.

Dynamisch

Oberbürgermeister Matthias Thürauf erklärte, durch die Zusammenlegung von Kulturamt und Bibliothek sowie Annette Edler als neue Leiterin habe sich eine „enorme Entwicklungs-Dynamik eingestellt“, die es leichter mache, weitere Unterstützer und Sponsoren zu finden. „Viele steigen nun auf den fahrenden Zug auf“, äußerte sich das Schwabacher Stadtoberhaupt voller Zuversicht.

Lina Mangold zeichnet verantwortlich für die Zusammenstellung Farben in der Kinderbibliothek. Die Schwabacher Künstlerin erklärte ihr Konzept und überreichte Annette Edler symbolisch einen Schlüssel. Abschließend las der zehnjährige Levi Miederer, einer der eifrigsten Ausleiher in der Stadtbibliothek, aus dem „Sängerkrieg der Heidehasen“ von James Krüss vor.

Werner Sittauer (SPD), Detlef Paul (CSU) und Klaus Neunhoeffer (Bündnis 90/Grüne) skizzierten den Blick der Stadtpolitik auf die Schwabacher Kulturszene und stellten dabei zwei gewichtige Probleme fest: Die Nähe zu Nürnberg und den Mangel an Geld im städtischen Haushalt. Gleichwohl hätten sich mit „Ortung“ und der „Lesart“ zwei bedeutende und bundesweit beachtete Kulturreihen entwickelt, die auch großen Widerhall in der Bevölkerung fänden, betonte Klaus Neunhoeffer.

Von Wertvollem geprägt

Zugleich gaben alle drei Stadtratsmitglieder der Wortmeldung einer Schwabacherin recht. „Die Stärke der Schwabacher Kulturszene liegt in den Pretiosen“, hatte sie erklärt und viele kleine, aber ihrer Meinung nach feine Angebote aufgezählt.

„Wir sind stolz auf diese Vielfalt und auf die freie Szene“, sagte Werner Sittauer, zu deren Entwicklung seiner Meinung nach auch Initiativen wie die „SPD-Kulturtage“ oder die Verleihung des „Kulturmeters“ der Grünen beigetragen hätten. Zugleich forderte Sittauer mehr Unterstützung für die Bürgerhaus-Galerie. Im Rahmen der regionalen Kultur, fügte Neunhoeffer hinzu, solle man stärker Qualität fördern und nicht Events zu Kultur definieren.

Kulturpark am Museum

Als „Visionen der CSU“ wollte Detlef Paul vor allem mehr Geld in

die Schwabacher Kulturinfrastruktur investieren. Er wünsche sich ein eigenes Kunst-und-Kultur-Zentrum, einen modernen Markgrafensaal für Konzerte und Konferenzen sowie einen weiteren Bauabschnitt am Stadtmuseum, der das Areal zu einem echten Kulturpark werden lassen solle, so Paul.

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