Mitreißend virtuos: die Weihnachtskonzert des WEG

24.12.2015, 09:28 Uhr
Mitreißend virtuos: die Weihnachtskonzert des WEG

© Foto: Gössnitzer

Das „Festival Toccata“ spielte Felix Harren aus der 9a, „Trumpet Tune“ wurde von Thomas Rösch aus der Klasse 10a dargeboten.

Schon zu Beginn zeigten alle Chöre mit Orchesterbegleitung unter dem Dirigat von Walter Zangl ihr Können. Zangl dirigierte von der Empore aus seine in Zusammenarbeit mit Mathias Rösel entstandene Bearbeitung des Weihnachtsliedes „Tochter Zion, freue dich“.

Ausgezeichnet harmonierten im ganz großen Chor, dem alle Sängerinnen und Sänger des Weihnachtskonzertes angehörten, die Gesangsstimmen, die mit dem Orchester zu einer Einheit verschmolzen.

Mit Tschaikowskis „Ouvertüre miniature“ aus der Nussknackersuite und den beiden Sätzen „Frieren und Zittern im eiskalten Schnee“ sowie dem „Reigen“ spielte sich das junge Vorstufenorchester unter der Leitung von Adelheid Liebl beherzt in die Herzen der Zuhörer.

Mit Walter Zangl als versiertem Klavierbegleiter und fünf Mädchen an der Violine als Background stellte sich der Unterstufenchor unter der Leitung von Eva-Maria Betz vor. Gekonnt und ausgefeilt präsentierte er in dynamischer Interpretation Werke des zeitgenössischen österreichischen Komponisten Lorenz Maierhofer.

Dabei gefiel vor allem der mimische und gestenreiche Vortrag der „Kleinen Keksemaus“.

Instrumental ging es mit traditionellen europäischen Weihnachtsliedern weiter. Susanne Waldmüller leitete das Geigenensemble der Unterstufe und brachte aus Deutschland „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, aus Spanien „Gatatumba“ und aus England „We wish you a Merry Christmas“ mit. Die jugendliche, frische Interpretation erfreute die Zuhörer.

Dem Mittelstufenchor mit seiner Leiterin Eva-Maria Betz waren nicht nur der weltbekannte, ansprechend gesungene Gospelsong „Joshua fit de Battle of Jericho“ auf „den Leib“ geschnitten, sondern auch der mitreißende, nuancenreiche Vortrag des Liedes „Are you ready for the son“ sowie Maierhofers „Down in Bethlehem“.

Mit einem Allegro aus der Feder des flämischen Komponisten Joseph-Hector Fiocco gelang dem Duo aus Brigitte Becker an der Orgel und dem mittlerweile regional bekannten Trompeter aus der Q 11, Max Weiner, ein musikalischer Leckerbissen.

Wohltuender Wechsel

Wohltuend erwies sich bei der Programmgestaltung der Wechsel zwischen gesanglichen und instrumentalen Darbietungen, so dass sicher beim Publikum kein Wunsch offen blieb. In den Umbaupausen spielte ein ausgezeichnetes Blechbläserensemble unter der Leitung von Adelheid Habiger bekannte Weihnachtsweisen.

Mit einer gefühlvollen und anheimelnden Interpretation eines traditionellen österreichischen Menuetts und der Komposition „Oh Jesulein zart“ des 1587 in Halle geborenen Komponisten Samuel Scheidt erfreute das Gitarrenorchester unter der Leitung von Uwe Kamolz mit zwei gelungenen Darbietungen das Publikum.

Seit Jahren sind in jeweils wechselnden Besetzungen die „Singin Girls“ unter der Leitung von Eva-Maria Betz eine Institution bei den WEG-Konzerten. Nicht nur optisch, sondern auch gesanglich ein Ohrenschmaus, verstanden es die Mädels, sich mit gekonnter Interpretation und mitreißender Gestik und den Liedern „My God“ und „I will follow him“ aus „Sister Act“ den donnernden Applaus zu sichern.

Mit dem Finale aus der „Wilhelm-Tell-Ouvertüre“ und der weltberühmten Toreador-Arie aus „Carmen“ leitete das Blechbläserensemble mit seiner Leiterin Adelheid Habiger mit klarem, sauberem und dynamischem Blechklang zum Programmpunkt des Orchesters, ebenfalls unter dem Dirigat von Eva-Maria Betz, über.

Lucas Linner aus der Q11 begeisterte als Solist des zweiten Satzes „Andante moderato“ aus dem Konzert für Klarinette und Orchester des vor 240 Jahren geborenen finnischen Komponisten Bernhard Crusell. Sympathisch, spritzig, virtuos.

Nach „Once in Royal David’s City“ des Orchesters erklang das Harfenensemble mit seiner Chefin Sigrid Hopperdietzel. Johann Sebastian Bach hätte sicher auch an einer Harfeninterpretation seiner weltberühmten Komposition „Jesus bleibet meine Freude“ seine Begeisterung ausgedrückt.

Exzellentes Finale

Walter Zangl war es vorbehalten, den absoluten musikalischen Höhepunkt dieses Weihnachtskonzerts zu dirigieren. Die „harte“ Probenarbeit in der Bayerischen Musikakademie in Alteglofsheim in der vergangenen Woche hatte sich ausgezahlt. Und so brillierte zunächst der Frauenchor der Q 12 mit Mendelssohn-Bartholdys dreistimmigen „Veni Domine“, gefolgt vom stimmlich und ausdrucksstark positionierten Männerchor in der vierstimmigen Besetzung des herrlichen Weihnachtsliedes „Es ist ein Ros entsprungen“.

Zum „Großen Chor“ erweitert, sangen schließlich annähernd 70 Sängerinnen und Sänger sechsstimmig „Die Gläubigen herbei“, um ebenfalls sechsstimmig mit „Maria durch den Dornwald zu gehen“. Solistisch wurde der Chor dabei von den Sängerinnen Katharina Schlammberger, Bianca Schummer und Lara Schneider begleitet.

Mit Felix Mendelssohn-Bartholdys Meisterwerk „Frohlocket ihr Völker“ endete achtstimmig ein hervorragendes und mit Standing Ovation begleitetes Weihnachtskonzert.

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