Neuer Brunnen im Schwabachtal: Wasser aus 90 Metern Tiefe

4.4.2014, 09:05 Uhr
Neuer Brunnen im Schwabachtal: Wasser aus 90 Metern Tiefe

© Schmitt

Er wird einen nahegelegenen alten Brunnen aus dem Jahre 1981 ersetzen, der bislang oberflächennahes Wasser aus 25 Meter Tiefe gefördert hat. Die neue Bohrung wird 90 Meter in die Tiefe reichen, um das zweite Grundwasserstockwerk Schwabachs anzuzapfen. Die Kosten dafür liegen bei 400000 Euro. Bauherr sind die Stadtwerke.

Der alte Brunnen 300 Meter westlich wird aufgrund technischer Defizite stillgelegt werden. Mit der neuen Bohrung muss in Schwabach die gesamte Wasserversorgung neu geordnet werden. Da die wasserrechtlichen Genehmigungen auslaufen, werden Fördermengen und Qualität überprüft, um neue Anträge stellen zu können. Genehmigungsbehörde ist die Stadt Schwabach, die dabei fachlich vom Wasserwirtschaftsamt und dem Gesundheitsamt Roth beraten wird. Dazu werden bis Ende 2016 umfangreiche Pumpversuche und Laboruntersuchungen vorgenommen.

300 Jahre Wasserversorgung

Die Schwabacher Wasserversorgung wird 2015 300 Jahre alt. Das Jubiläumsdatum ist mit der Wasserleitung des Markgrafen von Unterreichenbach zum schönen Brunnen auf dem Marktplatz verbunden. Die Friedrichsquelle in dem Stadtteil wurde zunächst eingefasst, um sein Schloss zu versorgen. Dann ließ der Fürst eine vier Kilometer lange Holzrohrleitung bauen und errichtete das Wasserspiel.

Heute fördern die Stadtwerke für die Schwabacher Bürger aus 13 Brunnen und drei Quellen zwei Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr. Um den technischen Standard zu erhalten, fallen hohe Investitionen an. Für 2014 sind 2,3 Millionen Euro geplant. Von Seiten der Experten wurde die Schwabacher Wasserförderung als vorbildlich bezeichnet, da sie Wasser aus vier verschiedenen Gewinnungsgebieten zusammenführt. Damit sei man für Notfälle in Folge Verschmutzung oder Gefahrgutunfällen bestens gerüstet, hieß es.

Stadtwerke-Geschäftsführer Winfried Klinger dankte anlässlich des Spatenstichs seinen Mitarbeitern und den beteiligten Behörden. „Die Versorgung Schwabachs mit bestem Trinkwasser ist elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge“, so Klinger.

Was den Brunnen auszeichnen wird, ist eine innovative Technik zur Filterung des Wassers. Dazu wird der Raum zwischen Erdreich und Stahlrohren mit 20 Millimeter großen Glaskugeln aufgefüllt werden. „Wir gehen davon aus, dass der Brunnen in drei bis vier Monaten ans Netz gehen kann“, sagte Klaus Krauß, der Betriebsleiter für Netz, Gas und Wasser bei den Stadtwerken.

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