Recyclinghof zieht nach Neuses

19.2.2009, 00:00 Uhr
Recyclinghof zieht nach Neuses

Eine ehrgeizige Terminplanung: «Jetzt muss es schon zügig gehen», sagt Prokurist Peter Körzendörfer von der Abfallwirtschafts-GmbH. «Wenn wir wie geplant starten wollen, müssen die Gebäude bis zum Herbst fertig sein.»

Die Chancen dafür sollten so schlecht nicht stehen, schließlich ist das Areal im Besitz der Stadt, und in deren Hand liegt auch das Genehmigungsverfahren. Die Kosten für den Neubau sind mit 374 000 Euro veranschlagt, dazu kommen 125 000 Euro für die Betriebsausstattung.

Wie berichtet, wird der Recyclinghof im Eichwasen - bisheriger Betreiber ist die Firma Bonn im Auftrag der Stadt - aufgelöst. Mit dem Standortwechsel ändern sich darüber hinaus die Zuständigkeiten: Ab kommendem Jahr ist eine städtische Tochter, die Abfallwirtschafts GmbH, dafür verantwortlich. Sie fungiert auch als Bauherrin der Anlage. Als Auflage hat die Abfallwirtschaft bei der Planung mit auf den Weg bekommen, eine mögliche Erweiterung der Fläche mit einzubeziehen. Dies könnte allerdings schwierig werden, räumt Körzendörfer ein. Machbar sei dagegen eine großzügigere Hofgestaltung

An der Verlagerung selbst ist nicht mehr zu rütteln. Begründet wird sie unter anderem mit den beengten räumlichen Gegebenheiten im Eichwasen. «Allein von der Fläche her ist die neue Anlage zwar nicht größer», erklärt Körzendörfer, «aber die Zu- und Anfahrt wird deutlich vereinfacht.»

Durchfahrt möglich

So ist eine Durchfahrmöglichkeit geplant, die den bisherigen Zwang zum Wenden am jetzigen Standort Am Pointgraben erübrigt und zu einer deutlichen Entzerrung bei großem Andrang beitragen soll.

Und noch einen Pluspunkt dürfte die neue Örtlichkeit mit sich bringen: Mussten bisher Wertstoffe und Sperrmüll am Recyclinghof, aber Restmüll, Renovierungsabfälle sowie größere Mengen Gartenabfälle am EZS angeliefert werden, entfällt dies mit der einheitlichen Lage.

Einfacher soll auch die Wertstoff-Abgabe werden. Vorgesehen ist, bei der Platzierung der verschiedenen Sammelcontainer die bisherigen Erfahrungen zu berücksichtigen und «für Abfallfraktionen mit höherem Aufkommen entsprechend verbesserte Annahmebedingungen anzubieten», sprich: Container, die besonders häufig angefahren werden, sollen besonders leicht zugänglich sein.

Wesentlicher Punkt der neuen Konzeption ist, dass gewerbliche Wertstoffe nicht mehr angenommen werden. Die Stadt komme damit ihrem Auftrag als «öffentlich-rechtliche» Entsorgungsträgerin nach, auch gebe es für gewerblichen Abfall ausreichend Betriebe von privaten Unternehmen. Der Recyclinghof ist damit ausschließlich für haushaltsübliche Mengen konzipiert.

Bleibt die Personalfrage: Aktuell sind laut Körzendörfer sieben Personen im Schwabacher Recyclinghof beschäftigt. Die Abfallwirtschafts GmbH will «so viel Personal wie möglich» übernehmen. Für Körzendörfer ein schwieriger Spagat «zwischen Kostendruck und sozialer Verantwortung». SABINE STRICKSTROCK